Verhältnisse vom 17.04.2014
Aiguille de Talèfre (3730m): NW Couloir
Zustieg: Beste Skiverhältnisse. Alle Spalten sind gut eingeschneit. Unmittelbar nach der Hütte hat es eher wenig Schnee, aber immer noch genügend um ohne Laufpassagen durchzukommen.
Aufstieg: Bergschrund eher schwierig zu überqueren. Entweder ganz rechts oder dann in der Mitte hat es schwächere Stellen. In der Wand selbst herrschen zur Zeit sehr gute Verhältnisse: In den Schneepassagen durchgehend guter Trittschnee, in den Eispassagen überall genügend Eis oder Styroporschnee. Die Felsen sind mehrheitlich schneefrei, so dass diese gut für Sicherungen benützt werden können.
Abstieg (Vom Gipfel über den Grat zum Col des Aiguilles de Talèfre und weiter mit Abseilen über das Nordcouloir): Auf dem Grat selbst liegt noch relativ viel Schnee. Die Begehung bietet aber nichtsdestotrotz keine grösseren Probleme, insbesondere wenn man einige Passagen in der Südflanke umgeht. Das Nordcouloir ist bis fast ganz unten blank, so dass mittels Eissanduhren problemlos über dieses abgeseilt werden kann.
Aufstieg: Bergschrund eher schwierig zu überqueren. Entweder ganz rechts oder dann in der Mitte hat es schwächere Stellen. In der Wand selbst herrschen zur Zeit sehr gute Verhältnisse: In den Schneepassagen durchgehend guter Trittschnee, in den Eispassagen überall genügend Eis oder Styroporschnee. Die Felsen sind mehrheitlich schneefrei, so dass diese gut für Sicherungen benützt werden können.
Abstieg (Vom Gipfel über den Grat zum Col des Aiguilles de Talèfre und weiter mit Abseilen über das Nordcouloir): Auf dem Grat selbst liegt noch relativ viel Schnee. Die Begehung bietet aber nichtsdestotrotz keine grösseren Probleme, insbesondere wenn man einige Passagen in der Südflanke umgeht. Das Nordcouloir ist bis fast ganz unten blank, so dass mittels Eissanduhren problemlos über dieses abgeseilt werden kann.
Bleibt gut, da es - im Gegensatz zu vielen anderen Routen im Gebiet - genügend Eis in der Route hat.
Im Winterraum des Refuge du Couvercle hat es Decken und ganz wenig Küchenutensilien. Die Mitnahme eines Gaskochers und einer Pfanne ist dringend zu empfehlen.
Wir sind von der Hütte mit möglichst wenig Höhenverlust auf der Höhenlinie in NNE Richtung Glacier du Talèfre gefahren. Am nördlichen Ausläufer der Felsen kann jedoch nicht mit den Skiern abgefahren werden, so dass wir bereits nach 10’ 20m auf den Gletscher abseilen mussten. Viel man dieses Abseilen vermeiden, fährt man sinnvollerweise in der Falllinie vom Befuge du Couvercle auf den Glacier du Talèfre (und verliert damit ca. 150 Höhenmeter).
Der Bergschrund ist nicht ganz einfach zu passieren. Er ist an der einfachsten Stelle bei unserem Abstieg zusammengebrochen. Unbedingt sichern über den Bergschrund.
Wir haben als Einstieg in die Route nicht den klassischen Beginn über das N-Couloir gewählt, sondern sind die ersten drei Seillängen der Nuit Câline geklettert. Sehr abwechslungsreich und empfehlenswerte Mixed-Kletterei, wobei sich aber die Schwierigkeit der Route auf S+, IV, M4- erhöht.
Für den Abstieg gibt es mehrere Möglichkeiten: 1) Abstieg auf die Leschaux Seite via des W-Couloirs. Einfachster Abstieg mit dem Nachteil, dass man alles Material inklusive der Skier über die Route hochtragen muss 2) Man kann über die Route abseilen. Es hat fast überall Felsen, die das Anbringen von Zackenschlingen erlauben oder Eis, wo man Eissanduhren bohren kann 3) Abstieg über den Grat zum Col des Aiguilles de Talèfre und Abseilen über das N-Couloir. Wir haben diese Variante gewählt. Für das Abseilen durch das (blanke Eis-)Couloir braucht es 9 - 10 Eissanduhren.
Die letzte Bahn von Montenvers nach Chamonix fährt bereits um 17 Uhr, so dass man im Regelfall gezwungen ist eine Nacht im Refuge du Couvercle anzuhängen oder nach Chamonix hinunter zu fahren oder hinter zu laufen. Zur Zeit liegt wenig Schnee, so dass wir vom Gletscherende bis Chamonix noch 3h abgestiegen sind.
Viele Routen in Chamonix sind zur Zeit in schlechtem Zustand, da als Folge der Trockenheit im allgemeinen wenig Eis vorhanden ist. Ebenso hat es verbreitet mühsamen Wühlschnee in den Routen. Beides trifft nicht zu für das NW Couloir nicht zu. Es hat genug Eis und der Schnee ist überall gut verfestigt.
Die Route ist nicht ausgerüstet. Eisschrauben, Klemmkeile und Friends sind zwingend, ebenso genügend Reepschnüre, wenn man über das N-Couloir abseilt.
Die Route ist sehr abwechslungsreich. Sie ist mit durchschnittlich 50 - 55 Grad nicht übertrieben schwierig, aber mit dem Zu- und Abstieg sehr lang.
Unterwegs mit j_sp, der einen etwas ausführlicheren Blog zur Tour verfasst hat: http://j-sp.blogspot.ch/2014/04/styroporschnee-der-aiguille-talefre.html
Die Tour hat effektiv am 14.4.2014 stattgefunden.
Wir sind von der Hütte mit möglichst wenig Höhenverlust auf der Höhenlinie in NNE Richtung Glacier du Talèfre gefahren. Am nördlichen Ausläufer der Felsen kann jedoch nicht mit den Skiern abgefahren werden, so dass wir bereits nach 10’ 20m auf den Gletscher abseilen mussten. Viel man dieses Abseilen vermeiden, fährt man sinnvollerweise in der Falllinie vom Befuge du Couvercle auf den Glacier du Talèfre (und verliert damit ca. 150 Höhenmeter).
Der Bergschrund ist nicht ganz einfach zu passieren. Er ist an der einfachsten Stelle bei unserem Abstieg zusammengebrochen. Unbedingt sichern über den Bergschrund.
Wir haben als Einstieg in die Route nicht den klassischen Beginn über das N-Couloir gewählt, sondern sind die ersten drei Seillängen der Nuit Câline geklettert. Sehr abwechslungsreich und empfehlenswerte Mixed-Kletterei, wobei sich aber die Schwierigkeit der Route auf S+, IV, M4- erhöht.
Für den Abstieg gibt es mehrere Möglichkeiten: 1) Abstieg auf die Leschaux Seite via des W-Couloirs. Einfachster Abstieg mit dem Nachteil, dass man alles Material inklusive der Skier über die Route hochtragen muss 2) Man kann über die Route abseilen. Es hat fast überall Felsen, die das Anbringen von Zackenschlingen erlauben oder Eis, wo man Eissanduhren bohren kann 3) Abstieg über den Grat zum Col des Aiguilles de Talèfre und Abseilen über das N-Couloir. Wir haben diese Variante gewählt. Für das Abseilen durch das (blanke Eis-)Couloir braucht es 9 - 10 Eissanduhren.
Die letzte Bahn von Montenvers nach Chamonix fährt bereits um 17 Uhr, so dass man im Regelfall gezwungen ist eine Nacht im Refuge du Couvercle anzuhängen oder nach Chamonix hinunter zu fahren oder hinter zu laufen. Zur Zeit liegt wenig Schnee, so dass wir vom Gletscherende bis Chamonix noch 3h abgestiegen sind.
Viele Routen in Chamonix sind zur Zeit in schlechtem Zustand, da als Folge der Trockenheit im allgemeinen wenig Eis vorhanden ist. Ebenso hat es verbreitet mühsamen Wühlschnee in den Routen. Beides trifft nicht zu für das NW Couloir nicht zu. Es hat genug Eis und der Schnee ist überall gut verfestigt.
Die Route ist nicht ausgerüstet. Eisschrauben, Klemmkeile und Friends sind zwingend, ebenso genügend Reepschnüre, wenn man über das N-Couloir abseilt.
Die Route ist sehr abwechslungsreich. Sie ist mit durchschnittlich 50 - 55 Grad nicht übertrieben schwierig, aber mit dem Zu- und Abstieg sehr lang.
Unterwegs mit j_sp, der einen etwas ausführlicheren Blog zur Tour verfasst hat: http://j-sp.blogspot.ch/2014/04/styroporschnee-der-aiguille-talefre.html
Die Tour hat effektiv am 14.4.2014 stattgefunden.
Routeninformationen
Aiguille de Talèfre (3730m)
NW Couloir Vom Befuge du Couvercle (2687m) über den Glacier du Talèfre an die Nordwand der Aiguille du Talèfre. Im markanten NW Couloir direkt hoch zum Gipfel. Die Neigung im Couloir beträgt meistens 50 - 55 Grad mit einigen steileren Stellen. Abwechslungsreiche Kletterei im Eis-, Mixed und Firn-Gelände. Die Route ist nicht ausgerüstet.[link:idg13092]Aiguille de Talèfre[link]
Letzte Änderung: 17.04.2014, 23:38Aufrufe: 3425 mal angezeigt