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Schneeschuhtour
1 Person
Hauptziel erreicht
Morgens grieselte es noch. Eine Mischung von Hochnebel und Wolken ließ kaum weite Sicht zu und sorgte für diffuse Lichtverhältnisse, welche mir die Orientierung erschwerten. So geriet ich zweimal im Val da la Prasgnola zu weit nach rechts (westlich) und zu hoch, so daß ich wieder nach links Zeit verlierend und kräfteraubend Hänge querte, um zum Hochtal I Trapet zu gelangen. Das Bergziel war im Aufstieg erstmals kurzzeitig am Ombrometer sichtbar, als die Wolken mittags begannen aufzureißen. Wolken u. Nebel sorgten allerdings dafür, daß der Firn nicht schon am Morgen aufweichte. Ab 13:00 kam jedoch immer mehr die Sonne durch. Nur (leider) nicht am Gipfel, so daß mir 2,5 km tiefe Blicke nach Italien (Chiavenna) hinab verwehrt blieben. Kontinuierlich blies kalter Nordwind. Stärker noch am Passo da la Prasgnola. Im späten Abstieg benutzte ich die SS (bis auf das Couloir und die Rhein-Schluchtpassage), denn die Schnee-Oberflächen waren nun von durchgekommener Sonne aufgeweicht. Da sich die Westhänge bereits einige Tage zuvor lawinenartig entladen hatten u. Lawinenwarnstufe 1 herrschte, lief ich im Abstieg bei guter Sicht direkt durchs Prasgnola-Bachtal über aufgetürmte und verdichtete Schneemassen hinab zum Madrischen Rhein (westlich von P2132) und querte nicht die Hänge rechts oder links oberhalb des Tals.
Tourenbeginn um 06:30 Uhr bei -3°C. Die Straße wurde seinerzeit bis kurz nach der Holzbrücke über Madrischen Rhein hinter der Alpe Bles geräumt. So daß bis dahin Fußweg angesagt war (1 Std.). Danach zog ich die Steigeisen an, und lief easy über überfrorenen Firn zur Alpe Sovräna u. weiter oberhalb der Schlucht. Erst im Val da la Prasgnola tauschte ich sie aus gegen die Schneeschuhe. Die Nachtabstrahlung bewirkte stabile u. haltbare Oberflächen. Ein Lawinenkegel aus wärmeren Vortagen südseitiger Bergflanke oberhalb des Madrischen Rheins hatte jenen zugeschüttet, so daß ich diesen bereits vor dem Abzweig und Brückensteg (P2132) überquerte. Aufstieg über den Ostkamm u. Abstieg zum Passo da la Prasgnola und weiter durchs Couloir bis I Trapet mit Steigeisen. Pickel nur (aber wirksam) zur Selbstsicherung benutzt bei überfrorener Passage (am Morgen) über die Schlucht des Madrischen Rheins. Ab Sovräna keine Spuren gesehen wegen Wind und Neuschnee. Von da ab bis zu 20 cm tiefe Spurarbeit hinauf zum Gipfel. Und wieder hinab.
Bei der Alpe Sovräna 2 Skitourengeher angetroffen, die ins Val da Lägh zogen. Wer einsame Bergziele sucht, befindet sich hier wirklich richtig. Der Weg durchs Madrisch-Tal ist laaaaaaaaaaang. 2 Stunden zu Fuß zwischen Parkplatz und Alpe Sovräna ohne viel Höhengewinn schrecken wohl eher Skitürler ab, die nicht viel umfellen wollen/müssen. Für SS-Türler dagegen kein Problem, die lange u. zeitintensive Abstiege gewohnt sind. Danke an Gringo für seine Info + Anregung vom 29.3. d.J hier im Forum.
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Letzte Änderung: 06.05.2014, 22:33Aufrufe: 3215 mal angezeigt

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Pizz Gallagiun (3107m)

Stettli - Alpe Sovräna - Val da la Prasgnola - I Trapet - Ombrometer - Ostkamm - retour über Passo da la Pragno

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WT 4

1350 hm

13.0 h

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