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WanderungAusgezeichneter Eintrag
4 Personen
Hauptziel erreicht
Wie bei den meisten Gipfeln in Ostafrika, wird auch am Mount Meru mitten in der Nacht aufgebrochen. In der Nacht vom 27. auf den 28.12.2014 gingen teils heftige Schauer nieder. Die englische Gruppe, welche mit uns zusammen über die Miriakamba-Hütten bis zu den Saddle-Hütten gewandert waren, brachen gegen 1.30 h auf und bekamen noch den letzten Schauer ab. Wir starteten um 2.30 h und blieben trocken. Wir überholten die Engländer zwar, doch die von den afrikanischen Führern stets angestrebte Gipfelankunftszeit exakt zum Sonnenaufgang gelang uns nicht ganz, was wir selbst eigentlich nicht sonderlich tragisch fanden. Mit Schuld daran waren die eisglasierten Felsen im Gipfelbereich, die wir ohne Steigeisen begehen mussten. Das ließ sich zwar ganz gut praktizieren, verlangsamte dann aber unseren Aufstieg.

Wir haben den Mount Meru in drei Etappen bestiegen, d.h. dass wir nach der Gipfelbesteigung noch 3000 hm bis zum Momella-Gate abgestiegen sind. Zu- und Abstieg beim Meru lassen sich übrigens mit einer Fußsafari gleichsetzen, da man mitten im tierreichen Arusha-Nationalpark unterwegs ist. Um Unfälle mit Wildtieren zu vermeiden, werden Gruppen stets von einem bewaffneten Ranger begleitet. Die Hauptgefahr geht von Büffeln aus, die im Falle einer Begegnung vom Ranger durch einen Schuss in die Luft vertrieben werden. Nur in seltenen Fällen mussten Tiere tatsächlich erschossen werden. Im Park sind u.a. auch Leoparden unterwegs. Wir selbst trafen auf mehrere Affenhorden (Paviane), einem einzelnen Colombosaffen, mehrere Antilopen und zum Schluss noch in sicherer Entfernung auf eine Büffelherde. Bei der Einfahrt in den Park sichteten wir zudem große Herden von Zebras und Antilopen.

In der ersten Etappe vom Momella-Gate bis zu den Miriakambahütten kann man zwischen der kurzen und steilen Nord- und der etwas längeren Südroute wählen. Auf der Südroute zeigt sich er Regenwald dichter. Bis hin zu den Hütten vollzieht sich dieser Aufstieg allerdings über einen Fahrweg. Die Nordroute ist von der Vegetation her nicht ganz so üppig, weist dafür aber viele Lichtungen auf, was der Möglichkeit von Tierbeobachtungen entgegenkommt. Wir wählten für den Aufstieg die Süd- und den Abstieg, die Nordroute.

Zudem lässt sich am zweiten Tag, nach dem Eintreffen auf den Saddle-Hütten, der Little Meru (3820 m) in etwa 45 Minuten problemlos "mitnehmen", was natürlich auch der Akklimatisation zugute kommt, da man die Schlafhöhe nochmals um ca. 200 hm übersteigt. Schade nur, dass wir den als aussichtsreich geltenden Little Meru nur im Nebel erlebt haben.

Grundsätzlich schien uns das Wetter um diese Jahreszeit am Meru und am Kili relativ berechenbar: klare Sichtverhältnisse am frühen Morgen, danach meist rascher Wolkenaufzug, oft schon gegen 9 Uhr morgens. Abends, für gemeinhin kurz vor der Dämmerung, nochmals klare Aussichten.
Die beiden Nachtlager Miriakambahut und Saddlehut bestehen aus mehreren recht konfortablen Schlafhütten und ebenfalls gut eingerichteten Dining-Huts, in denen auch gekocht werden kann. Kocher, Utensilien, sowie Lebensmittel sind jedoch selbst mitzubringen, weshalb sich das Engagieren eines oder mehrerer Träger empfiehlt. Die Tour auf den Meru kann, im Gegensatz zu einer Kilimanjarobesteigung, auch kurzfristig unternommen werden, da das Touristenaufkommen am Meru nicht gar so groß ist und die Hütten normalerweise über genügend Schlafplätze verfügen. Man braucht zwar offiziell keinen Führer, die Begleitung durch einen Ranger ist allerdings Pflicht.
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Letzte Änderung: 09.01.2015, 12:56Aufrufe: 3154 mal angezeigt

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Mount Meru (4562m)

Mount Meru über Normalweg

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