Munt da la Bès-cha (2489m)05.11.2025
Verhältnisse vom 13.10.2025
Piz Viluoch (3042m): Traverse vom Piz Viluoch zum Piz Porchabella
Chapella - Piz Viluoch:
Start bei der Bushaltestelle Chapella La Resgia. Es folgt im endlosen Val Susauna ein langer (6 km) und sehr kalter (-4 Grad) Fussmarsch bis zur Alp Pignaint. Ich war froh um meine Handschuhe. Es zieht sich, aber die Herbstfarben lenken aktuell zum Glück gut ab. Heute nicht mit dem E-Bike, da ich die Tour woanders enden möchte.
Ab der Alp Pignaint zweigt ein nicht markierter Wanderweg in die Val Müsella bis ca. 2'200 Hm in einem Sumpfgebiet. Danach weglos in südlicher Richtung über Wiese zuerst in eine Art Mulde, später auf dem NE-Grat vom Piz Viluoch. Beim kleinen Seelein bei P2570, der bereits leicht eingefroren ist, mache ich kurz eine Rast und wechsle meine Schuhe. Der E-Grat sieht von hier nicht besonders anspruchsvoll aus, so spaziere ich ohne viel nachzudenken auf dem E-Grat leicht über Geröll und Wiese bis ca. P2792 (T3), wo der Grat abrupt messerscharf wird.
Würde ich diese Stelle riskieren (meiner Meinung nach geschätzt ein T6+, III+), so vermute ich dahinter einen Abbruch, was sich im Nachhinein auch bestätigt. Südlich geht's senkrecht hinab, nördlich sieht das Gelände auch stark abschüssig aus, nicht besonders motivierend. Vom Seelein aus sah dies viel einfacher aus...
Dass die zwei über mir kreisenden Bartgeier solche Probleme nicht kennen liegt auf der Hand, hilft mir aber nicht weiter. Oder hoffen die beiden oben, dass ich den Grat riskiere, abstürze und sie dann auf meine Knochen stürzen können? Möglich…
Nichts da, ich beisse die Zähne zusammen und kehre etwas demotiviert um. Ich muss wohl oder übel irgendwo hinab in die eklige schattige schneegefüllte N-Flanke.
Schnell latsche ich wieder zurück bis nördlich von mir das Gelände mich einigermassen heil hinablässt. Ich versuche unweit der Umkehrstelle steil im Schnee hinab zu kommen, doch der Pulver bietet in diesem steilen Gelände keinen Halt, so, dass ich immer wieder hinabrutsche. Schnell kehre ich wieder zurück zum Grat. Weiter östlich klappt es dank ein paar aperen Stellen in der N-Flanke etwas besser.
Hier herrscht Bruchharsch im unstabilem Blockgelände, was das Fortbewegen sehr anspruchsvoll macht.
Wenn ich vom Seelein bei P2570 direkt nördlich vom Grat aufgestiegen wäre, hätte ich dieses Gelände nicht nur ohne Zeitverlust, sondern auch ohne viel Schneekontakt meistern können. Zudem vermisse ich hier im Bruchharsch meine Gamaschen...
Nach vielen Fluchen und Durchhaltewille erreiche ich mit nassen Füssen wieder den Grat bei P2855. Nun traversiere ich scharf südlich vom E-Grat eine Tierspur und bei ca. 2900Hm steige ich wieder zum Grat hoch (T4+). Ab hier ohne nennenswerte Schwierigkeiten über Schrofen steil weiter hoch zum Piz Viluoch mit Steinmann (T4) ohne Gipfelbuch.
Oben angekommen ziehe ich die nassen Schuhe aus und lasse sie während dem Mittagessen mit grandioser Aussicht trocknen, was heute dank der Wärme gut klappte.
Piz Viluoch - Piz Porchabella:
Der W-Grat vom Piz Viluoch ist etwas anspruchsvoller als die E-Seite und bietet einige leichte Klettereinheiten über ein paar schrägabfallenden Platten in abschüssigem Gelände (T5, I+).
Der Folgegrat (P3007 - P2957 - P3035 - P3040 - P3058 - P3048 - P3078 bis zum Piz Porchabella sieht machbar aus, doch aus Zeitgründen muss ich hier über die untere Ebene abkürzen.
Ich steige im Kies und Schutt schnell nach dem W-Grat des Piz Viluoch hinab auf die obere Ebene mit unzähligen kleinen Seen und verfehle nur haarscharf ein Blindgänger. Übermorgen wird in dieser Gegend in einem grossen Radius schon wieder geschossen. Unglaublich, wie viele Blindgänger ich in dieser Gegend schon angetroffen habe. Das dies in der heutigen Zeit noch toleriert wird ist echt fragwürdig. Auch diesen werde ich noch melden müssen! Ich führe bereits eine Blindgänger-Liste, um nicht dauernd einzeln melden zu müssen…
Die E-Seite direkt unterhalb der Fuorcla Viluoch (P2936) sieht aktuell sehr winterlich, resp. beschwerlich aus.
Ich steige über einen steilen Bach auf der tieferen Ebene ab und steige ohne Schneekontakt zuerst in festem Geröll mit kleinem Blockgelände und später steiler in nassem erdigem Kies hoch zu P2979. Hier bekomme ich eine gute Einsicht zum N-Grat des Piz Porchabella.
Auf dem N-Grat kommt doch noch harte Arbeit auf mich zu. Ich muss nicht nur knietief, sondern auch ausgesetzte spuren. Ich klettere anschliessend die ersten Felsen direkt hoch (T6, II+), überwinde eine kleine grusige schneegefüllte Rinne, die seitlich auf den Felsen mit Eis geschmückt ist (T6+, III) weiter auf der Gratlinie bis zu einem noch grossen senkrechten Turm. Diesen zu Überklettern wäre anspruchsvoll gewesen, hoch wäre ich da gekommen, doch hinab vielleicht nicht mehr. Diesen umgehe ich stark abschüssig auf der E-Seite. Zuerst klettere ich senkrecht ein paar Meter in sehr losem Gestein östlich hinab und traversiere scharf am Felsen des Turms vorbei bis zu einem schneegefüllten Couloir, in dem ich in diesem wieder zurück zum Grat komme.
Oben steige ich aus und spaziere erleichtert die letzten paar Meter zum Piz Porchabella mit Steinmann, aber ohne Gipfelbuch.
Piz Porchabella - Madulain:
Meine Vermutung, dass der S-Grat aper und einfacher sein soll, war goldrichtig. Der S-Abstieg ist auch dank dem erdigen Schutt deutlich einfacher zu begehen (T4). Mittig hilft das sandige Kies die Knie entwas zu schonen. Unten auf dem Vadret Viluoch hat es keine Spuren vorhanden. Oben hat es ein paar grosse Gletscherspalten, weiter unten sieht alles gut eingeschneit aus. Ich wage es und traversiere den Gletscher am unteren Ende. Hier ist wieder mühsames Spuren angesagt. Der Übergang im Schutt und Kies zum Vadret da Porschabella ist einfach zu erreichen. Ich freue mich die vorhandene Autobahnspur der Piz Kesch-Aspiranten zu benutzen und komme so wie in einem Lift kräfteschonend hoch zur Porta d’Es-cha, wo am Schluss an den Felsen ein paar Ketten gesichert sind. Auch der steile und kurze SE-Abstieg im Hartschnee ist dank den Ketten gut zu meistern. Bis P2935 hat es weiterhin eine gute Spur im Schnee, danach ist das Gelände wieder aper.
Abstieg in die Val Müra an die Chamanna d'Es-cha, wo viele Leute auf den Liegestühlen am Sonnenbaden waren, vorbei in die Val d'Es-cha hinab nach Madulain.
1.15 Std. Alp Pignaint
2.40 Std. Seelein bei P2570
4.30 Std. Piz Viluoch
7 Std Piz Porchabella
8 Std Fuorcla d'Es-cha
10 Std. Madulain
Total 1800Hm, ca. 23km.
Start bei der Bushaltestelle Chapella La Resgia. Es folgt im endlosen Val Susauna ein langer (6 km) und sehr kalter (-4 Grad) Fussmarsch bis zur Alp Pignaint. Ich war froh um meine Handschuhe. Es zieht sich, aber die Herbstfarben lenken aktuell zum Glück gut ab. Heute nicht mit dem E-Bike, da ich die Tour woanders enden möchte.
Ab der Alp Pignaint zweigt ein nicht markierter Wanderweg in die Val Müsella bis ca. 2'200 Hm in einem Sumpfgebiet. Danach weglos in südlicher Richtung über Wiese zuerst in eine Art Mulde, später auf dem NE-Grat vom Piz Viluoch. Beim kleinen Seelein bei P2570, der bereits leicht eingefroren ist, mache ich kurz eine Rast und wechsle meine Schuhe. Der E-Grat sieht von hier nicht besonders anspruchsvoll aus, so spaziere ich ohne viel nachzudenken auf dem E-Grat leicht über Geröll und Wiese bis ca. P2792 (T3), wo der Grat abrupt messerscharf wird.
Würde ich diese Stelle riskieren (meiner Meinung nach geschätzt ein T6+, III+), so vermute ich dahinter einen Abbruch, was sich im Nachhinein auch bestätigt. Südlich geht's senkrecht hinab, nördlich sieht das Gelände auch stark abschüssig aus, nicht besonders motivierend. Vom Seelein aus sah dies viel einfacher aus...
Dass die zwei über mir kreisenden Bartgeier solche Probleme nicht kennen liegt auf der Hand, hilft mir aber nicht weiter. Oder hoffen die beiden oben, dass ich den Grat riskiere, abstürze und sie dann auf meine Knochen stürzen können? Möglich…
Nichts da, ich beisse die Zähne zusammen und kehre etwas demotiviert um. Ich muss wohl oder übel irgendwo hinab in die eklige schattige schneegefüllte N-Flanke.
Schnell latsche ich wieder zurück bis nördlich von mir das Gelände mich einigermassen heil hinablässt. Ich versuche unweit der Umkehrstelle steil im Schnee hinab zu kommen, doch der Pulver bietet in diesem steilen Gelände keinen Halt, so, dass ich immer wieder hinabrutsche. Schnell kehre ich wieder zurück zum Grat. Weiter östlich klappt es dank ein paar aperen Stellen in der N-Flanke etwas besser.
Hier herrscht Bruchharsch im unstabilem Blockgelände, was das Fortbewegen sehr anspruchsvoll macht.
Wenn ich vom Seelein bei P2570 direkt nördlich vom Grat aufgestiegen wäre, hätte ich dieses Gelände nicht nur ohne Zeitverlust, sondern auch ohne viel Schneekontakt meistern können. Zudem vermisse ich hier im Bruchharsch meine Gamaschen...
Nach vielen Fluchen und Durchhaltewille erreiche ich mit nassen Füssen wieder den Grat bei P2855. Nun traversiere ich scharf südlich vom E-Grat eine Tierspur und bei ca. 2900Hm steige ich wieder zum Grat hoch (T4+). Ab hier ohne nennenswerte Schwierigkeiten über Schrofen steil weiter hoch zum Piz Viluoch mit Steinmann (T4) ohne Gipfelbuch.
Oben angekommen ziehe ich die nassen Schuhe aus und lasse sie während dem Mittagessen mit grandioser Aussicht trocknen, was heute dank der Wärme gut klappte.
Piz Viluoch - Piz Porchabella:
Der W-Grat vom Piz Viluoch ist etwas anspruchsvoller als die E-Seite und bietet einige leichte Klettereinheiten über ein paar schrägabfallenden Platten in abschüssigem Gelände (T5, I+).
Der Folgegrat (P3007 - P2957 - P3035 - P3040 - P3058 - P3048 - P3078 bis zum Piz Porchabella sieht machbar aus, doch aus Zeitgründen muss ich hier über die untere Ebene abkürzen.
Ich steige im Kies und Schutt schnell nach dem W-Grat des Piz Viluoch hinab auf die obere Ebene mit unzähligen kleinen Seen und verfehle nur haarscharf ein Blindgänger. Übermorgen wird in dieser Gegend in einem grossen Radius schon wieder geschossen. Unglaublich, wie viele Blindgänger ich in dieser Gegend schon angetroffen habe. Das dies in der heutigen Zeit noch toleriert wird ist echt fragwürdig. Auch diesen werde ich noch melden müssen! Ich führe bereits eine Blindgänger-Liste, um nicht dauernd einzeln melden zu müssen…
Die E-Seite direkt unterhalb der Fuorcla Viluoch (P2936) sieht aktuell sehr winterlich, resp. beschwerlich aus.
Ich steige über einen steilen Bach auf der tieferen Ebene ab und steige ohne Schneekontakt zuerst in festem Geröll mit kleinem Blockgelände und später steiler in nassem erdigem Kies hoch zu P2979. Hier bekomme ich eine gute Einsicht zum N-Grat des Piz Porchabella.
Auf dem N-Grat kommt doch noch harte Arbeit auf mich zu. Ich muss nicht nur knietief, sondern auch ausgesetzte spuren. Ich klettere anschliessend die ersten Felsen direkt hoch (T6, II+), überwinde eine kleine grusige schneegefüllte Rinne, die seitlich auf den Felsen mit Eis geschmückt ist (T6+, III) weiter auf der Gratlinie bis zu einem noch grossen senkrechten Turm. Diesen zu Überklettern wäre anspruchsvoll gewesen, hoch wäre ich da gekommen, doch hinab vielleicht nicht mehr. Diesen umgehe ich stark abschüssig auf der E-Seite. Zuerst klettere ich senkrecht ein paar Meter in sehr losem Gestein östlich hinab und traversiere scharf am Felsen des Turms vorbei bis zu einem schneegefüllten Couloir, in dem ich in diesem wieder zurück zum Grat komme.
Oben steige ich aus und spaziere erleichtert die letzten paar Meter zum Piz Porchabella mit Steinmann, aber ohne Gipfelbuch.
Piz Porchabella - Madulain:
Meine Vermutung, dass der S-Grat aper und einfacher sein soll, war goldrichtig. Der S-Abstieg ist auch dank dem erdigen Schutt deutlich einfacher zu begehen (T4). Mittig hilft das sandige Kies die Knie entwas zu schonen. Unten auf dem Vadret Viluoch hat es keine Spuren vorhanden. Oben hat es ein paar grosse Gletscherspalten, weiter unten sieht alles gut eingeschneit aus. Ich wage es und traversiere den Gletscher am unteren Ende. Hier ist wieder mühsames Spuren angesagt. Der Übergang im Schutt und Kies zum Vadret da Porschabella ist einfach zu erreichen. Ich freue mich die vorhandene Autobahnspur der Piz Kesch-Aspiranten zu benutzen und komme so wie in einem Lift kräfteschonend hoch zur Porta d’Es-cha, wo am Schluss an den Felsen ein paar Ketten gesichert sind. Auch der steile und kurze SE-Abstieg im Hartschnee ist dank den Ketten gut zu meistern. Bis P2935 hat es weiterhin eine gute Spur im Schnee, danach ist das Gelände wieder aper.
Abstieg in die Val Müra an die Chamanna d'Es-cha, wo viele Leute auf den Liegestühlen am Sonnenbaden waren, vorbei in die Val d'Es-cha hinab nach Madulain.
1.15 Std. Alp Pignaint
2.40 Std. Seelein bei P2570
4.30 Std. Piz Viluoch
7 Std Piz Porchabella
8 Std Fuorcla d'Es-cha
10 Std. Madulain
Total 1800Hm, ca. 23km.
Heute auch ohne Steigeisen und Pickel machbar. Gamaschen aber zu empfehlen!
Letzte Änderung: 28.10.2025, 22:09Aufrufe: 524 mal angezeigt
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