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HochtourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
5-20 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
machbar
Route: Brunnialp - Griesstal - Sprossengrätli - Zinggen - durch die N-Wand - Abstieg über die ENE-Flanke - Flug per Gleitschirm nach Bristen.

Schwierig, einen Smiley zu den Verhältnissen zu setzen... gut oder schlecht oder einfach machbar?!? Im Einzelnen: Zustieg hinauf ins Griesstal schneefrei. Ab da bis zum Einstieg ca. 75% auf Schnee gelaufen. Kompakter Sommerschnee, auch ohne Hilfsmittel gut zu gehen.

Wand: unten in der Querung kompakter Schnee, gut gangbar. Die Linksquerung zur Schneesichel aper, Wegfindung nicht offensichtlich. Tipp: tief bleiben, man kommt hier noch ohne schwierige Kletterei durch, andere Seilschaften sind höher aufgestiegen und mussten sichern. Über die Schlüsselstelle (4b) floss ein Wasserfall, immerhin war's nicht vereist. Danach das "Plattengelände" aus der Beschreibung: schneefrei. Aber so richtiges Scheissgelände. Schuttbedeckt, brüchig, ungünstig geschichtet, praktisch keine Sicherungsmöglichkeiten. Tipp: tendenziell rechts aufwärts halten, Routenfindung komplex, keine Kletterspuren oder fixes Material vorhanden. Wir sind an 2 Stellen über überhängende Felsriegel nach oben geklettert (wären evtl. mit heiklem hin- und hertraversieren umgehbar?!?). Dann vorerst über Schnee (50 Grad) zum Ausstiegscouloir. Beim Eintritt in dieses ungute, brüchige Felsstufe. Im Couloir warten noch 3 Steilstellen - es war noch genügend Eis vorhanden, dass man daran klettern konnte. Fehlt dieses, so sind die dort erscheinenden, überhängenden Wasserfall-Passagen sicher sehr schwierig zu erklettern.

Abstieg: aufgeweichter Schnee, heikel.
Die Frage ist, ob man hier auf bessere Bedingungen treffen kann?!? Im Aufstieg war das Eis weich und der Schnee tief. Darüber habe ich mich jedoch nicht beklagt, war ok so. Die Felspassagen waren aper, trocken werden sie sowieso nie sein. Brüchig, schuttig und heikel ist der Normalzustand. Wenn diese Passagen vereist sind oder Pulverschnee liegt, so ist's bestimmt noch schlimmer. Zu berücksichtigen ist der Abstieg über die ENE-Flanke. Hier scheint die Sonne ab 5.30 Uhr morgens rein. Wenn man diese anspruchsvolle 1000hm-Nordwand klettert, hat man eigentlich keine Chance, den Abstieg zu einer dafür vernünftigen Tageszeit zu machen. Ich frage mich, ob Mai-Juli wirklich die optimale Jahreszeit ist. Laut Gipfelbuch finden eigentlich alle Begehungen in diesem Zeitfenster statt (in der Regel eine Handvoll pro Jahr). Vielleicht, wie am Eiger, eher etwas für November/Dezember oder März/April?!? Einfacher ist's dann sicher nicht, im Gegenteil. Aber möglicherweise insgesamt sicherer.
Ich würde unbedingt ein 50m- oder sogar 60m-Seil empfehlen. Weniger ist für die Cruxlänge zu kurz und man erweitert so generell die Möglichkeit, nach einem akzeptablen Standplatz zu suchen. Die Möglichkeiten, für zuverlässige Sicherungen zu sorgen und Standplätze zu bauen sind generell schlecht. Mit Keilen und Friends kann man nur wenig anfangen (Cams von Grösse Mikro bis Camalot 1 trotzdem unbedingt mitnehmen). Eisschrauben sind auf jeden Fall dienlich. Zum Glück hatte ich ein Sortiment Schlaghaken mitgenommen. Ich würde empfehlen, mindestens 5-7 Stück wohlsortiert mitzunehmen. Diese lassen einem am meisten Optionen zum Sichern offen, auch wenn deren Platzierung ebenfalls nicht einfach ist. Generell muss man jedoch bereit sein, viele Passagen (nur schon aus Zeitgründen) ungesichert zu machen. Ein Rückzug ist schon bald schwierig bis unmöglich. Achtung, in der Wand gibt's derzeit keinen Handyempfang.
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Letzte Änderung: 07.06.2018, 09:19Aufrufe: 5199 mal angezeigt

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