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Routenbeschreibung
Piz Bernina (4048m)

Überschreitung (Pontresina – Roseg – Cham. da Tschierva – Fuorcla Prievlusa – Biancograt – Pizzo Bianco – Nordgrat – Piz Bernina – La Spedla – Spallagrat – Rif. Marco e Rosa – Bellavista – Fortezzagrat – Isla Persa – Lej da l’Isla – Morteratschgletscher –

Zufahrt:
Von Norden kommend entweder auf der B27 aus dem Samnaun südwärts nach St. Moritz. Oder auf der B3 von Tiefencastell über den Julierpass nach Silvaplana. Flüela-Pass und Albula-Pass sind im Winter gesperrt. Von Süden aus dem Bergell auf der B3 nordwärts über Silvaplana nach St. Moritz. Oder durch das Poschiavo-Tal über den Bernina-Pass auf der B 29 nach Pontresina. Im Ort biegt man rechts von der Kantonalstraße ab und fährt über die Via da la Staziun auf neuer Brücke über das Flüßchen Ova da Roseg Richtung sichtbaren Bahnhof, biegt aber kurz davor rechts ab in die Contschett.und gelangt unmittelbar danach zur Rechtskehre und anschließend linksherum über schmale 1812 gebaute und 1982 renovierte Steinbogenbrücke Punt Veglia Roseg unterhalb der neuen Straßenbrücke zum Langzeitparkplatz neben dem gelben Velo-Parcours (1773 m).
Zweitagetour:
Von Pontresina zur Rifugio Marco e Rosa (1. Tag, 19 Std.)
Vom Parkplatz läuft man ins Val Roseg. Entweder auf ausgeschildertem rot-weiß markiertem Bergweg vom Kurzzeitparkplatz südwestwärts am östlichen Ufer der Ova da Roseg entlang, oder vor neuer Brücke von westlicher Uferseite auf 6 km langen Fahrweg (kann man bequem nachts laufen ohne Fahrverkehr) bis zum Rechtsabzweig der Via Pros da God, wo man geradeaus bleibt. Dann an der Acla Colani (1847 m) vorbei und anschließend über die Brücke zur linken Uferseite bei der Alpe Prüma (1913 m), wo man auf signalisierten Wanderweg trifft (85 min.). Weiter südwärts zur Brücke (P 1993). Entweder über diese nach rechts in 5 min. zum nahen Berghotel Roseg (1998 m). Oder geradeaus den Wanderweg zur Fußgängerbrücke beim P 2002, wo der Wanderweg vom Berghotel von rechts ankommt. Nun auf rot-weiß signalisiertem Bergweg an der Alp Misaun (2014 m) vorbei verläßt man den Grund des Roseg-Tals und biegt am Margun Misaun (2245 m) in südöstliche Richtung ein in das Tal des Tschiervagletschers leicht links drehend stetig aufwärts, zum Teil im Zickzack, in 2 Std. (ab Roseg) zur 1951 gebauten und 2003 erweiterten Chamanna da Tschierva der SAC-Sektion Bernina (2573 m).
Ca. 60 m östlich der Tschiervahütte steigt man auf deutlich sichtbarem Bergsteig hinauf Richtung Fuorcla Tschierva. Bei einem silbernen Blechschild zweigt nach rechts der Steig in südliche Richtung ab zum Piz Ruseg, bzw. Piz Scerscen. Man steigt jedoch weiter geradeaus hinauf über Felsstufen, wo es Kettenhilfe und einige Eisenbügel im Fels gibt. Nach der 2. Kette findet man nächstes silbernes Blechschild vor, welches nach rechts zum Piz Bernina weist, bzw. geradeaus zum Piz Morteratsch. Hier biegt man rechts ab. Nach einer Überquerung eines Schmelzwasserbaches unterhalb eines gefächerten Wasserfalls trifft man auf alten Weg wieder, welcher vor 2 Jahren durch einen Felssturz zerstört wurde, und sieht anfangs noch einige verblichene rot-weiße Markierungen. Danach gibt es nur noch einige Steinmandl und wenige Reflektoren auf dem Steig, welcher sich von links nach rechts am unteren Felsfuß durch Schrund zieht. Rechts sieht man dann den unteren Tschierva-Gletscher. Man klettert jedoch unschwierig über den Felshang weiter hinauf bis man auf nächste Firnfeld trifft. Hier zieht man die Steigeisen an und läuft über schrägen oberen Tschierva-Gletscher rechts hinauf in den Felskessel zum sehr steilen (über 40°) Eishang. Links von seinem Beginn sieht man am Fels eine gelbe quadratische Markierung. Über diesen Eishang klettert man fußkraftfordernd in Frontalzackentechnik hinauf zur Fuorcla Prievlusa (3437 m), die man nach 2 Std. erreicht. Der westliche Fels von ihr wird nach rechts angegangen (Sicherungsring) zu einem Felskamin hin. Anschließend bleibt man auf dem Grat, wo es in regelmäßigen Abständen Borhaken gibt. Der letzte große Felsturm wird links umgangen zum Morteratschgletscher hin. Auf diesem ca. 35° steilen Firn- und Eishang rechtshaltend hinauf zum beginnenden Biancograt (2,5 Std.). Auf diesem zu einem Felsspitz („Haifischflosse“), welche bei ausreichenden Schneeverhältnissen im Firn links umgangen werden kann. Danach stets an rechter Seite von den Wächten des Grats in 1,5 Std. hinauf zum Pizzo Bianco (3993 m). Es schließt sich nun schwierigster Teil an, ein zackenreicher Felsgrat, den es klettertechnisch mit mehreren IIIer-Stellen zu überwinden gilt. Dabei muß man 2 mal auf rechter Seite in eine Scharte ca. 12 m abseilen. Umlenkketten für das Seil sind vorhanden. Nach 3 Std. hat man den Kreuz- u. steinpyramidenlosen Gipfel erreicht mit schlichter Blechbüchse für das Gipfelbuch. Pizzo Bianco (Piz Alv) und der Hauptgipfel (4049 m) liegen zur Gänze auf schweizer Landesgebiet.
Der Abstieg beginnt mit dem Südostgrat zum südlichen Vorgipfel und Grenzberg La Spedla (4020 m). Entweder direkt über dessen Felsgrat, oder man umgeht die Spalla über östlichen 35° steilen Firnhang zum Grat, wenn die Firnverhältnisse es erlauben. Für den Normalweg (Schwierigkeit K III oben und im unteren Kamin) über den Spallagrat gibt es Abseil- und Standplatzstellen mit zum Teil doppelten Ketten und Ringen, bzw. Karabinern, so daß gleichzeitig Aufsteigende gesichert werden und Absteigende abseilen können. Nach 3 Std. hat man breiten Sattel der Fuorcla Crast’Agüzza erreicht (3583 m). Westlich von ihr steht etwas unterhalb vor einem Felskopf die neue Hütte Marco e Rosa (3609 m). Die alte Hütte (3597 m) ohne Heizung, Licht und Wasser fungiert noch als Unterkunft, wenn die neue Hütte überbelegt ist, bzw. als Winterraum.
Abstieg von Rif. Marco e Rosa nach Bahnhof Morteratsch (2. Tag, 8,5 Std.):
Vom Rifugio Marco e Rosa läuft man kurz horizontal ostwärts zur nahen Fuorcla Crast’Agüzza. Von hier in nordöstliche Richtung nun aufwärts unterhalb der Eisabbrüche in oberste Firnmulde des Morteratschgletschers. Dann steil aufsteigend auf 2 Eisbrücken über große Spalten. In nördöstliche Richtung traversiert man anschließend unsteilen Gletscherhang „Bellavista“ bergauf zu einem breiten Gletscherkamm hin nordwestlich der Fuorcla Bellavista (3673 m). Hier biegt man in nördliche Richtung ab hinab zu den nahen Felsen Fortezza. Vom südlichen Ende des Fortezzagrats (P 3481) klettert (K II) man, oder seilt ab (Zwischenstandplätze und Abseilringe alle 20 m vorhanden) über den teilweise luftigen Felsgrat erst an linker Seite des Grats, anschließend an rechter Seite des Felsgrats hinab zu einem Zwischensattel (P 3371). Das nördliche breite Ende des Felsrückens (vor P 3185) ist eine ca. 10 m hohe Felsstufe in der Kletterschwierigkeit III. Ein Haken zur Zwischensicherung (für den Aufstieg) ist an linker Seite der Felsstufe (in Abstiegsrichtung gesehen) vorhanden. Darüber der Abseilring mit Kette. Danach setzt sich der Abstieg in nördliche Richtung fort über den Vadret da la Fortezza, dessen westlichen Spalten rechts umgehend unsteil hinab zum kleinen Sattel (2846 m) zwischen südlichen Bergrücken der Isla Persa (links) und den Felsen Rifugi dals Chamuotsch (rechts). Dann weglos über das Geröll und blockreiches Felsplateau zum nördlichen Felsbrocken auf der Isla Perso (P 2719), auf dem 2 kleine Steinmännchen aufgebaut sind. Hier trifft man auf eine Route, auf welcher man südlich des Vadret Pers die Eisstufen des Persgletschers auf oder ab umgeht. Norwestwärts gelangt man zu Moränenschutt im Westrücken des felsigen Buckels Isla Persa. Hin und wieder trifft man auf alte gelbe Striche und Pfeile während des anfangs weglosen Abstiegs zum Lej da’l Isla (2471 m) hinab. Im unteren Abschnitt ist ein deutlicher Pfad erkennbar. Von diesem grün schimmernden Schmelzsee übertritt man die seitliche Endmoräne des Vadret da Morteratsch und schlägt sich an einer steilen, rutschigen, sandigen Stelle hinab zum Morteratschgletscher zu einer silbernen Orientierungsstange vorm östlichen Gletscherrand. Über den flachen Gletscherbuckel läuft man nun den sichtbaren Spalten und Löchern ausweichend in nordwestliche Richtung zu nächster Orientierungsstange mitten auf dem Gletscher. Man begibt sich weiter zur westlichen Endmoräne des Gletschers (P 2466), an deren oberen Ende man einen zur Hälfte hinab führenden Pfad erkennt. Im unteren steinigen Bereich führen Steinmandl zu diesem Pfad. Auf diesem nun aufwärts nach Norden drehend in dem grasig, grünen Gelände unterhalb der nahen Bovalhütte, die man von der Endmoräne über einem sieht. Nach einer Bachüberquerung gelangt man zu einem kleinen Wirtschaftsgebäude der Hütte und einem Stein links daneben mit einer schwarzen Gedenktafel an den Erschließer des Berninagebirges H. Grass aus Pontresina. Links herum mündet der unmarkierte Pfad in den rot-weiß signalisierten Bergweg zur Chamanna da Boval (2495 m) an einem Wasserbrunnen (ausgehölter Baumstamm) im oberen Morteratschtal. Nach dem Besuch der 1978 errichteten SAC-Hütte der Sezciun Bernina wandert man auf bequemen, gut ausgebauten Bergweg in nördliche Richtung an einem Wasserfal rechts vorbei auf linker Seite des Morteratsch-Tals in 75 min. zum Abzweig Chünetta (2050 m). Nach links geht’s in 5 min. zum Aussichtspunkt mit einer im Halbkreis gemauerten Bank mit Sitzrichtung zur Gletscherwelt im Süden (2083 m). Man läuft jedoch geradeaus zur nahen Weggabelung, nach links der Wanderweg nach Pontresina abzweigt (2 Std.). Entweder auf diesem nach Westen in 2 Std. durch den Wald zum Parkplatz zurück. Oder durch den Wald in einigen Serpentinen hinab zu einer kleinen weißen gemauerten Hütte auf einer Lichtung (1978 m), an deren Tür ein gelbes Schild vor Giftschlangen warnt. Anschließend in 25 min. hinab am Haltepunkt 16 des rot-weiß markierten Gletscher-Lehrpfades vorbei zur breiten Sandpiste (im Winter Loipe) und links herum zum nahen Bahnübergang rechts neben kleinem Restaurant und Bahnstation links daneben (1896 m).
Rückfahrt mit dem Bernina-Express in 12 min. über Surovas zum Bahnhof Pontresina. Von dort in 5 min. zurück zum Parkplatz.
Eis- u. Kletterausrüstung, Helm
Letzte Änderung: 18.07.2017, 01:24Alle Versionen vergleichenAufrufe: 19426 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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