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Routenbeschreibung
Dent de Vounetse (1813m)

Via Ferrata Charmey

2 km; (Schwierigkeit: KS 3+, bzw. B/C, franz. D):
Der 600 m lange Klettersteig wurde am 7.7.2022 eröffnet. Einzigartig sind zur Zeit hierzulande in einem KS die Befestigungselemente zur Fixierung des durchgängigen 12 mm dicken Sicherungsseiles. Hierbei handelt es sich um patentierte Bauelemente der im Jahr 2012 gegründeten Fa. Vertical Trek Innovations aus Arudy (Region Nouvelle-Aquitane im Département Pyrénées-Atlantiques). Dieses System, jedoch mit dem 255 gramm leichten Sicherheitshaken Modell C. Klassik (für Kinder besser geeignet), wird bereits im Erlebnispark Ilsetal (bei Ilsenburg im Ostharz) seit 7 Jahren verwendet. Jener Waldseilpark ist z.Zt. jedoch geschlossen, weil der Park der GmbH (aus „gesundheitlichen Gründen“) verkauft werden soll.
Dieses Prinzip des „Continous Belay System“ besteht darin, einen Haken anstelle ein, oder 2 Karabinern zu verwenden, der verbunden ist am Klettergurt über einen Bandfalldämpfer wie bei den KS-Sets. Sämtliche Fixpunkte für das Seil bestehen aus 5 mm dicken Edelstahlblechen (Werkstoff 316L) in verschiedenen Formen. Z.B. mit „Schweineschwänzen“ am Blech (Raumer 160er Pack), oder der Quad-Platte (X-Matrix Pro), welche wie eine Weiche funktioniert, indem man den Haken so um 180° dreht, um in anderen Seilverlauf zu gelangen. Geeignet ist dies für Standplätze, um Nachfolger überholen lassen zu können, oder am Gipfel, wo man nach rechts und nach links den Routenverlauf verlässt und seilgesichert am Gipfel pausieren kann. Die Funktionsweise sieht man hier: https://www.verticaltrek.com/via
Der Haken erfüllt im Set die Norm EN 958 und verfügt über einen 7 mm breiten Schlitz, so dass dieser nie über ein 12 mm dickes Stahlseil rutschen kann auch nicht im Falle eines Sturzes. Fehlbedienungen (z.B. Ausklinken) sind mit dem Teil nicht möglich. Dieses System wurde insbesondere für Erlebnisparks und Waldseilgärten entwickelt, wo jeweiliger Betreiber in Haftung steht für die Sicherheit seiner Anlagen. Informationen über die KS-Elemente kann man hier finden:
https://challengesunlimited.com/wp-content/uploads/2021/03/Via-8-Install-Instructions-UK-V2.pdf
In der Via ferrata Charmey kamen die Bauelemente der Reihe Via 8 Pack zum Einsatz. Sie wurden entsprechend der Norm für den Bau von Klettersteigen in Abständen von maximal 3 m zueinander montiert. Anstelle von Gummi-Kegel (z.B. von 69), sind an den Fixpunkten Alu-Kegel (Butée anti-retour aus 2 Halbschalen) zur Karabinerbruchsicherung (bzw. Hakenbruchsicherung) montiert.
Als Sicherungshaken am ausleihbaren KS-Set kommt das 364 gramm schwere Modell „Ocho Max“ in Anwendung. Dessen drehbare Schlitzbacken aus Alu sind austauschbar. Der massive Edelstahlhaken verfügt außen herum über eine abnehmbare Anti-Schock-Schale aus Polyamid. Über einen verschlossenen Oval-Ring ist dieser gemeinsam mit beiden Y-Seilen eines Bandfalldämpfers Modell Scorpio (Fabr. Petzl) verbunden, welcher am Gurt-Modell Corak (Fabr. Petzl) eingebunden ist.
Beim Info-Schild über den Steig beginnt das Seil untere Felswand hinauf, an der man Eisenbügel und löffelförmige Haltegriffe vorfindet. Dann läuft man auf einem erdigen Felsband schrägt nach rechts hoch zwischen einigen Bäumen. Auf einem erdigen Absatz gibt es erste Weiche. Nach rechts führt ein kurzes Seilstück, um Nachfolgende evtl. vorbeilassen zu können (Zone de dépassement). Weiter steigt man senkrecht eine konkave Felsplatte hinauf, um dann zu einer Fichte hinaufzuklettern. Oben gibt es nächstes X-Quad zur Zone de dépassement nach links zu einem Höhlenloch. Über nächste Wandstufe gerade hoch gibt es Eisenbügel und kleine Trittbleche, dann nach rechts drehend zu einer flachen Verschneidung hin. Danach beginnt ein Stahlseil-Netz hinauf zu einer Graskante. Von dieser nach links zur nächsten Wandstufe mit Fichten davor, wo es die dritte Überholstelle (Zone de dépassement) gibt. Von dort nun durch eine Verschneidung senkrecht hinauf. An beiden Seiten stecken dort Eisenbügel. Danach hängt ein Textilseil mit Knoten als Zughilfe zu einem sandigen Absatz. Über ein Grasband führt das Textilseil weiter rechts hinauf zu nächstem Grasband, wo es 4. Überholstelle mit einem Seilkreuz gibt. Nach rechts hat man lange Haltegriffe an der Wand zur 2-Seilbrücke hin. Zwischen Halte- und Trittseil stecken 2 Metallstreben, damit die 8 m lange Brücke nicht zu wackelig wird. Parallel links vom Halteseil verläuft das Sicherungsseil, so dass man nicht umkarabinern muss, bzw. der Haken durchläuft. Auf anderer Felsseite steigt man auf Bügeln 2 m hoch, dann quert man nach rechts. Vor nächster Verschneidung nach rechts hoch gibt es rechts 5. Überholstelle. Es folgt eine grasdurchwachsene Felsstufe zu einem breiten Grasband, das schräg nach links hoch verläuft (Gehgelände am Seil). Danach trifft man auf ca. 14 m lange 3-Seilbrücke mit zusätzlichem Sicherungsseil parallel zum rechten Halteseil. Beide Halteseile sind mit U-förmigen Streben zum Trittseil verbunden. Danach gelangt man auf den kurzen schmalen Felsgrat. Beim dortigen X-Quad gibt es jeweils ein Seilende nach rechts und nach links auf den Grat, wo die Seilenden so verankert sind, dass man nicht aus diesen mit dem Sicherungshaken „Ocho Max“ herauskommt. Im rechten Seilende gibt es nächste Weiche, wo das Seil zum KS-Abstieg angeschlossen ist. Über eine grasige Stufe gelangt man hinab zu einem Felswandl. Dort zweigt eine ca. 20 m lange Variante (Schwierigkeit: KS 5, bzw. DS, franz. TD) ab, die im Bogen durch die senkrechte Platte nach unten zur Grasschräge (kurzes Stück Gehgelände) führt, über welche das Sicherungsseil führt. Dort passiert man an rechter Felsplatte ein Steinfangnetz. Dieses ist dort berechtigt. Denn vom Grat und von Nachsteigenden werden Steinchen und Steine losgetreten, welche die Grasschräge herunterpurzeln. Lediglich die Variante ist geschützt davor. Nächste Felswand rechterhand wird nach unten mittels langen Haltegriffen in südwestliche Richtung gequert. Dann gibt es einen Graspfad hinab bis man auf eine große, hohe Felskante trifft. Der Routenverlauf findet Fortsetzung entlang deren Felsfußes. Es gibt jedoch schon rechts davon luftig im oberen Kantenbereich eingebohrte Eisenbügel und Fixanker. Lediglich das Seil fehlt noch eingezogen für diese zukünftige Variante demnächst (eingeschätzte Schwierigkeit: TD). Nachdem die Variante auf einem Grasband wieder hinzustößt, führen Eisen-Trittbügel und löffelförmige Eisengriffe unter einem gewaltigen Felsdach senkrecht hinunter. Nun folgt man dem Seil noch durch eine flache Wiese zum Zaun, wo es nach dem hellblau-weißen Schild „Bravo ! Congratulations …“ offen auch für den Sicherheitshaken endlich endet. Hier liegt ein Sitzbalken, wo man sich ausseilen kann. Auf dem Waldsattel gibt es eine Picknick-Bank (1720 m).
Abstieg:
Vom Sattel (hellblaues Schild: Chemin de descente) läuft man in langen, fast horizontalen Serpentinen den Waldhang nordwestwärts hinab bis auf ca. 1600 m, weshalb es gut ausgetretene Abkürzer gibt. Danach führt der rot-weiß markierte Wanderweg in nördliche Richtung zum Wegweiser P 1566. Dabei traversiert man einen steinschlagträchtigen Geröllhang der Nordwest-Flanke des Bergs. Zwei Kunststoff-Türen kennzeichnen den Abschnitt nebst Warnschilder, den man zügig passieren sollte. Die Bergstation erreicht man nach 40 min. Ab hier auf gleichem Wege zurück mit der Télécharmey, oder zu Fuß ab P 1566 (105 min.). Bei der Mittelstation (1150 m) kann man sich einen Trottinet (Roller mit Fettreifen) ausleihen und schmalen Teerweg hinabrollen.
Anseilgurt, Klettersteigset und Helm sind indisensable
Anfahrt:
Auf der Autobahn A12 entweder von Norden (Fribourg), oder Süden (Montreux) bis Ausfahrt Bulle. Von dort über die Umgehungsstraße ostwärts Richtung Broc am südlichen Ende des Lac de la Gruyère und weiter bis nach Charmey (Gruyère). Nach dem Ortszentrum in Richtung Les Charrièrres biegt man links ab zum großen geteerten, kostenpflichtigen Parkplatz vor der Talstation (887 m) der Kleinkabinen-Seilbahn Rapido Sky zum Vounetse. Mit der 8er-Gondel fährt man in 12 min. 3,14 km hinauf zur Bergstation (1610 m) auf der Kuppe Vounetse. Zwischen der Bergstation und dem Restaurant steht ein Holzhüttchen, wo es u.a. die KS-Ausrüstung zu verleihen gibt. Gegenüber an Mauer der Bergstation gibt es ein kurzes KS-Seil als Musterstück mit den verbauten Anker-Bauteilen vom System Vertical Trek Innovations. Dort kann man mit dem Sicherheitshaken üben und bekommt eine kurze Einweisung auf Wunsch. Allerdings nicht immer in deutsch.
Alternativ zum ÖPNV läuft man den rot-weiß signalisierten Wanderweg über Les Arses, Les Pâquiers nach Gros Ganet (1334 m) und biegt dort links ab hinauf zum Grassattel (P 1566) zwischen Bergstation und Felsgipfel in 2¼ Std. Wer eigenes KS-Set dabei hat, schlägt gleich rechts ein zur Felswand hin.
Zustieg:
Von der Bergstation läuft man breiten Schotterweg südwärts hinab zum Grassattel P 1566. Hier kommt rechts der Wanderweg vom Talort an. Beim Wegweiser hält man sich halb links (weißer Wegweiser: via ferrata). Von halbrechts kommt rot-weiß markierter Wanderweg vom Sattel (1720 m) südlich des Gipfels an, den man beim Rückweg benutzt. Vorbei an einem grün gestrichenen beton-Wasserschacht folgt man den mit Holzpflöcken signalisierten Pfad südostwärts den Schotterhang hinauf vorbei an einem Passierzähler zum Einstieg am Fuß des nördlichen Vorbaus vom Felsen (1635 m, 15 min.).
Letzte Änderung: 17.10.2022, 21:34Alle Versionen vergleichenAufrufe: 1489 mal angezeigt

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Klettersteig

K4

180 hm

2.5 h

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