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Routenbeschreibung
Tristencholben (2160m)

Jabadabadu

Alles Tip-Top exakt beschreiben im Führer Sankt Galler Oberland (Wälti 2023), einschließlich Zustieg. Für Gebietsfremde trotzdem ein paar zusätzliche Details hier. Die Route wird selten begangen obwohl es tolle Kletterei ist. Falls daran ein Informationsmangel Schuld ist, soll dies hier behoben werden.

SL1: sieht schlimmer aus, als es ist, aber es hilft, in dem Fels eingeklettert zu sein (z.B. erst mal 1. SL von Stiragrind klettern, oder 1. Bh einhängen und nochmal 1-2 mal da toprope hochzuklettern). Nach dem 1. Bh sehr griffig in leichtem R-Bogen auf Band. Dort super Stelle für kleinen Cam. Dann kommt die Psychocrux zum 2. Bh, einer Art Rampe entlang hoch. Hier nicht gleich auf die Rampe (!) sondern etwas L in der Wand bleiben (steiler, aber griffiger). Danach unters Dach. Es gibt Risse für Cams. Die lohnen sich aber kaum, da von da ab alles sehr intelligent gebohrt ist (auch wenn es weiter aussieht löst es sich immer griffig zum nächsten Clip). Am Dach einen Schritt nach R (dort nochmal ganz dicht ein zweiter Bh direkt unter der Dachkante, dann R haltend über die Kante und nach oben, bald deutlich leichter und flacher zum Stand.
SL2: Vom Stand relativ leicht in Verschneidung, dann den Bh entlang über unscheinbar aussehendes gelbes Wandl (technisch anspruchsvoll) und weiter nach L steil nach oben. Top Fels, klare Linie. Am Schluss noch kleines Dachl mit Haken darüber etwas unangenehm zu clippen. Man muss da eine gute Schuppe nach L anpiazzen, kommt aber von R an und dreht daher leicht aus beim umgreifen. Eine Lösung dazu ist ein Kneebar, der L gut paßt und statisches Umgreifen ermöglicht (sonst eben hauruck..). Über dem Dachl nochmal anderthalb Meter schwer.
SL3: Erst übers Grasband, dann den Pfeiler nach oben (eher an dessen R Kante. Ganz OK für Übergangslänge, und für das leichte Gelände gut gesichert.
SL4: Nicht ganz so schwer, aber relativ durchgehend anspruchsvoll. Nach dem 3. Bh kommen schräge Risse in denen gut ein mittlerer Cam liegt. Danach wäre ein Orientierungshaken schön. Es geht immer eher etwas l haltend aufwärts. Nochmal mit Stelle für kleinen Cam. Nach dem 4. Bh relativ stark L und dann hoch zum Stand (an 2 Bh ohne Verbindung, nicht sichtbar von unten).
SL5: Vom Stand hoch und recht spektakulär unter dem Dach entlang. Klare Linie, „viele“ Bh. Zum Teil mal etwas anspruchsvollere Ecken zu queren. Hauptschwierigkeit um den letzten Bh rum nach L oben und dann weiter nach R oben zu Stand direkt über der Dachkante.
SL6: Vom Stand hoch (kleiner Cam) und dann zu Bh (hier wackelt das Plättli, aber direkt im Riss drüber lässt sich zur Sicherheit noch ein mittlerer Cam platzieren). Dann supergriffig zur Dachkante, dort den Bh R clippen und direkt drüber oder 2 m links etwas einfacher. Dann einfach und flach nach oben zum Gipfel (den Stand vor dem Gipfel kann man auslassen und direkt hinter dem Gipfel (N unterm Gipfelbuch) den Abseilstand nutzen. Reicht locker mit 50 m Seil.

Abstieg: superschnell und einfach, einmal abseilen (über Fels mit sehr schönen dicken Moospolstern) an gutem Stand bis zurück in die Wiese am Rückweg zum Chäserrugg.

Charakter: durchgehend guter, interessanter Fels. Steile Kletterei, aber Schwiergkeiten hauptsächlich in kurzen Einzelstellen, keine Ausdauerpassagen. Hauptschwierigkeiten sind immer nahe der Absicherung, aber danach mittelschwere Passagen auch mehrere Meter über den Sicherungen. Zumindest 6a sollte man sicher sturzfrei klettern können, sonst ist die Route keine Freude und gefährlich. Ansonsten: tolle Linie und spannende Umgebung. Wer die Churfirsten liebt sollte mal am Tristen geklettert sein :-)
12 Exen, Cams und Keile. Vorhandenes Hakenmaterial ist gut in Ordnung
Variante 1: auf den Chäserrugg mit der Seilbahn, dann 30 min über Rosenboden zur Scharte vor Tristencholben. Dann dort 30 m absteigen (T4) bis man an der Tristencholbenwand einen Stahlbügel sieht (Abseilstelle) von dort nochmal 30 Hm absteigen (relativ einfach) bis auf der gegenüberliegenden Wand (W-seite der Rinne) eine Abseilstelle auf gutem Absatz vor einer steileren Felsrinne kommt. 26 m abseilen (50 m Seil reicht) und nochmal 20 m absteigen zum Einstieg von Munigrind (angeschrieben, Bh) und Stiragrind (links darüber rot, verblasst angeschrieben, Nh).
Von Einstig von Munigrind 20 m Abseilen. Dann dem Weg entlang ca. 50 m der Wand entlang absteigen, bis der Weg ein bißchen breiter ist (Platz um Kletterschuhe anzuziehen, und in der Wand eine Art Höhle/Gufel ist. In der Höhle (linke Wand) ist ein fetter Standhaken mit Schekel. 30 m höher spannt sich ein Dachriegel fast bogenförmig, wie bei einem gotischen Fester, genau über dem Einstieg. In die Bogenspitze (und dann darüber) führt die erste SL hoch. Man steigt ca. 2 m links des Standhakens ein und erreicht den ersten Bh in 4 m Höhe von W her.

Alternativzustieg von S. Von Lüsis über Schafreiti hoch (siehe Beschreibung bei Grischapfeiler). Das klingt für den modernen Sportkletterer nach Horror, ist aber bei guten Grasverhältnissen sehr gut und sicher machbar (uns kam beim Abstieg eine Familie von unten entgegen, mit 2 Kindern, 4 und 7 Jahre alt....)
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Letzte Änderung: 03.10.2023, 19:00Alle Versionen vergleichenAufrufe: 248 mal angezeigt

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6b

200 hm

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