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Verhältnisse vom 30.08.2021

Brunegghorn (3838m): NW-Flanke und SW-Grat

HochtourAusgezeichneter Eintrag
2 Personen
5-20 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel nicht erreicht, umgekehrt auf 3650m
machbar
Hart
Wir sind um 5.10 an der Turtmannhütte aufgebrochen. Bis zum Gletscher folgt man dem Weg bzw. den Steinmannli. Der Gletscher ist ab ca. 3200m schneebedeckt.

Auf dem Gletscher selbst haben wir eine weite S-Kurve (links-rechts) gemacht, da wir noch nicht final entschieden hatten, wo wir auf den Grat steigen wollten. Ist man sich von vornherein sicher, durch den Abbruch in der NW-Flanke zu steigen, kann man sich im Aufstieg auf dem Brunegggletscher auch im oberen Teil etwas mehr links halten.

Da am Bisjoch das Eis aper war, haben wir uns entschieden, nicht wie im SAC-Tourenportal beschrieben über das Bisjoch, sondern direkt über die NW-Flanke aufzusteigen. Das entspricht in etwa der Skitourenroute.

Das Licht war morgens noch etwas diffus. Daher haben wir erst nahe unterhalb des steileren Aufschwungs der NW-Flanke in das namenlose Joch bei P. 3646 endgültig entschieden, direkt durch den Abbruch zu steigen. Alternativ hatten wir den Rücken westlich davon ins Auge gefasst, der aber aus der Nähe oben sehr abgeblasen aussah.

Um etwa 9.30 befanden wir uns etwas nordwestlich von P. 3646 und nahmen den SW-Grat in Angriff. Die Querung etwas westlich des Grats auf ca. 3680m erwies sich dann als vollkommen blank. Wir haben schnell festgestellt, dass die hier nun erforderliche sorgfältige Gangart bis hin zu Stufen schlagen und allenfalls Sicherungen anbringen unser Tempo zu sehr verlangsamen würde. Gleiches galt nach unserer Einschätzung für die Variante, in den Schutt auf dem Grat direkt auszuweichen (allerdings habe ich später hier auf gipfelbuch gelesen, dass es offenbar Wegspuren geben soll). Denn leider gibt es nur einen Bus aus dem Tal raus, und der fährt 17.20 vorne in Gruben. Damit ist die Zeit für die Tour limitiert.

So haben wir uns dafür entschieden, uns ein gemütliches Plätzchen auf dem Grat zu suchen und die grossartige Aussicht zu bestaunen. Bishorn und mächtig das Weisshorn vor Augen, im Westen die Mischabelgruppe, im Süden Monte Rosa, im Norden die Berner.

Nach uns ist eine 4-er Seilschaft auf den Gipfel. Ihr langsames Tempo in den letzten 150 Hm auf (und später dann ab) bestätigte uns in unserem Entscheid. In jedem Fall ist der SW-Grat zu dieser Jahreszeit kein "oft verwechteter Firngrat" wie im Tourenportal beschrieben. Sicherlich früher in der Saison als Firngrat angenehmer und entsprechend schneller zu gehen. Wenn es tatsächlich Wegspuren im Schutt gibt, dann ist auch das möglicherweise eine Option.

Nach einer Dreiviertelstunde Powerviewing machten wir uns an den Abstieg und konnten dabei immer wieder anhalten und die Landschaft geniessen. Ca. 13.30 waren wir wieder an der Hütte, was sicherlich schneller geht, wenn Eile geboten ist. Nach einer Stärkung ging es dann runter nach Senntum und das Tal vor bis nach Gruben.

Fazit: die Tour ist wunderschön und bei guten Verhältnissen auf dem Grat (=Firn) sicherlich nicht schwierig. Zu dieser Jahreszeit muss man bei aperem Grat etwas mehr Zeit einplanen -und allenfalls ein Auto in Senntum parkieren. Die Aussicht schon nur vom Joch ist atemberaubend und für sich lohnenswert.
Schade, dass der Bus nicht standardmässig ab Senntum vor zur Gondel in Oberems fährt, das würde etwas mehr Zeit am Berg erlauben. So hat man mit ÖV länger von Senntum nach Visp (einschliesslich 20 Minuten Fussweg von Turtmann Talstation nach Turtmann Bhf) als von Visp nach Basel.
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Letzte Änderung: 31.08.2021, 16:20Aufrufe: 2384 mal angezeigt

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