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SkitourAusgezeichneter Eintrag
Hermon
Unterwegs mit: Dirigent Andrea
2 Personen
über 50 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Oben: Hart
Unten: Sulz
Gleich wie Lawinenbulletin wahrgenommen
Irgendwie hatten wir beide die Saison noch nicht abschliessen können, die perfekte Abschlusstour war noch nicht abgehakt.
Doch wohin, wenn uns Bündnern nur der Palü als Eintages-Alternative zur Verfügung steht?
Die vom Schreibenden und Gast nicht ganz ernst genommene Schnapsidee des jungen Dirigenten, den Dammastock anzupeilen, wurde gestern Nachmittag zur Gewissheit: Abfahrt 3.15 Uhr furkapasswärts.
Gefühlte drei Autos kamen uns insgesamt entgegen. Auf dem Oberalppass und teilweise auch am Furka - Nebel! Kommt schon gut! Nach zwei Stunden wurde beim Hotel Belvedere parkiert, gepackt und abmarschiert.

Der Abstieg auf den Rhonegletscher - oder besser gesagt auf dessen Schuttablagerungen - gestaltete sich bei Tageslicht als harmlos, vorausgesetzt man erwischte die richtige von einem halben Dutzend Abstiegsvarianten.

Auf dem Gletscher ging's dann zügig übers nur leicht geneigte Blankeis den orografisch linken Rand des Gletschers hoch. Weil des Schreibers Harscheisen zu Hause im Keller ihr Dasein frönten, wurde der Fussaufstieg (ohne Steigeisen) bis auf die Höhe 2700 verlängert.

Mit den Steinskis an den Füssen folgten wir den knapp sichtbaren Spuren der Frühstarter, welche wir dann von Höhe 2800 weit vorne, am Ende des Grossfirns bereits im Schlusshang sichten konnten.

Weil die Verhältnisse ab hier genial waren, der Trichterschnee in einen Firnteppich der Klasse 1A umgewandelt worden war, entschieden wir uns, nicht direkt zu unserem Tagesziel aufzusteigen, sondern mal Ausschau zu halten, was sich links daneben noch so aneinanderreihte.

So packten wir zu erst den Wissen Nollen, den Eggstock und den Schneestock ein bevor wir uns in die Kleinkaravane der Damma-Anwärter einreihten. Kurz vor 10 Uhr begrüsste uns das ehrfurchtsgebietenden Gipfelkreuz. Nun gönnten wir uns die längste Gipfelrast des Winters: eine geschlagene halbe Stunde, bis mein junger Dirigent und Führer den Rhonestock als "Zeitvertreib" nutzen wollte und dessen Besteigung vorschlug.

Gesagt, getan: Abfahrt über die SW-Flanke, Querung auf Höhe 3500 und mit einer Schussfahrt so hoch als möglich unter den Gipfel unseres Ziels gestochen. Um sie nicht umsonst dabei gehabt zu haben, stiegen wir jetzt die verbleibenden 100 Höhenmeter bequem mit den Steigeisen zum Gipfel hoch.
Zum Glück war dann oben gegen Süden hin endgültig Schluss mit weiteren Zeitvertreibern, das Gelände wurde skiphob...

Die Abfahrt erfolgte in oben hartem, ab der Mitte al dente-Firn hinunter auf den Grossfirn, alles auf der Normalroute. Platz hatte es ja mehr als genug. Dank gewachster Steinskis wurde auch diese Arena in wahrer TOKO-Manier mit wenig Stockeinsatz durchquert.

Nun gelangten wir zeitweise an Blankeis-Stellen und wagten die ersten Versuche, darauf zu fahren. Es ging. Sogar so gut, dass wir bis zur Eisgrotte auf dem marginal aufgesulzten Gletscher bis zur hinteren Eisgrottenverkleidung fahren konnten. So lernte ich nach über 50 Jahren Skitouren eine neue Skitechnik: das Blankeisfahren.
Trotz der vielen Steineinschlüssen im Eis, waren unsere Steinskis keinesfalls etwa ruiniert. Es liess sich einfach beruhigter abfahren mit diesen Relikten aus vergangenen Zeiten.

Der Fussaufstieg hinauf zum Belvedere erledigte sich im Flug, vorbei an zahlreichen gut ausgerüsteten Touristen. Oben dann der Kulturschock: Maseratis, Ferraris, Motorräder und vieles mehr...

Eine der schönsten Abschlusstouren endet mit einer staulosen Rückfahrt nach Blaubünden. Danke, Andrea!
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Letzte Änderung: 09.06.2025, 19:15Aufrufe: 1320 mal angezeigt

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