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Routenbeschreibung
Breitlauihorn (3655m)

NW-Wand (Variante Niki-Alkibiades)

Routenbeschreibung: Albrecht Gauss

Zufahrt und Zustieg
Beachte: Mit dem Bergsturz auf der N-Seite des Kleinen Nesthorns am 28.05.2025 wurden Blatten und Ried (s. Bild) aufgrund einer konsekutiven Schutt- und Eislawine durch Abbruch des Birchgletschers verschüttet und die Bevölkerung dieser Ortschaften furchtbarerweise ihrer Behausungen und Existenzgrundlagen beraubt. Somit ist die direkte Straßenverbindung im Lonzatal zwischen Wiler und Fafleralp bis auf weiteres gekappt. Der alte Direktabstieg nach Blatten vom Baltschiederjoch führt durch das Bergsturzgebiet und ist daher momentan auch nicht möglich.
Wenn das Lötschental für Touristen wieder freigegeben ist, kann die Fafleralp möglicherweise auf der N-Seite oberhalb des Tales über Weissenried (1707 m), Tellin (1865 m) und Schwarzsee (1861 m) erreicht werden.
Bis zum Bergsturz fuhr man mit dem Postauto 591 von Goppenstein zur Endhaltestelle Camping Fafleralp, Gletscheralp bei Gletscherstafel (1771 m). Die Busverbindung zwischen Haltestelle Blatten (Lötschen), Dorf und der Endhaltestelle Fafleralp war bislang nur von Anfangs Juni bis Ende Oktober gegeben. In den übrigen Monaten verkehrte das Postauto nicht und es musste schon von Blatten (Lötschen), Dorf (Endhaltestelle) (1540 m), nach Fafleralp/Gletscherstafel aufgestiegen werden.

Von Gletscherstafel ca. 200 m nach O und über die Brücke die Lonza queren. Dann nach S, später SW auf Wegspuren aufwärts. Bei ca. 1900 m wendet man sich Richtung SO und steigt im Bereich der Horloibingräben steil zum P. 2336 m hinauf. Von dort nach SO in das Gebiet von Tierweng und weiter zu einem Plateau auf ca. 2765 m (Biwakplatzoption) unter den Gletscherspitza, ca. 100 m östlich vom P. 2784 m.
Vom Biwakplatz (ca. 2765 m) den Loibinbachgletscher nach SW traversierend zum Einstieg bei ca. 2700 m.
Alternativ kann man ohne Einschiebung eines Biwaks direkt an den Wandfuß von Gletscherstafel aus hochsteigen, indem man vom Fuß der Horloibingräben weiter an den, im Sinne (i. S.) des Aufstiegs, linken (O) Rand des Großen Loibinbachs und zum P. 2086 m aufsteigt. Von dort über den, i. S. des Aufstiegs, linken (O) Moränenrücken aufwärts und dann linkshaltend in der Gipfelfalllinie an den Fuß der NW-Wand.

Route durch die NW-Wand (Variante Niki-Alkibiades)
Durch das i. S. des Aufstiegs linke (O) Couloir bis auf ca. 3400 m hinauf (50-55°), wo es sich nach links (O) verliert. Dann leicht ansteigende Querung von ca. 40 m nach rechts (W) (kombiniertes Gelände, Sicherungsmöglichkeiten an Köpfchen und Sanduhren, kurze Stellen 60°) in das direkt links (O) der NW-Rippe zum NO-Grat des Gipfels hinaufziehende Couloir. Weiter in diesem Couloir gerade in kombiniertem Gelände hinauf (z. T. abwärts geschichteter Fels, 55°) bis in eine kleine Scharte im NO-Grat (ca. 25 m östlich des Gipfels). Über die letzten Meter des NO-Grates leicht auf den höchsten Punkt.

Abstieg
Über die S-Flanke und nach W zum Breilauijoch (3305 m bzw. 3307 m) und von dort nach NO über den obersten Teil des Loibinbachgletschers zum Wandfuß der Breitlauihorn-NW-Wand.
Der Abstieg vom Breitlauijoch nach NO ist in den bis 2010 verfügbaren Alpinführern (Blum Ch, Clubführer Berner Alpen, Bd. 3. Bietschhorn-, Lötschentaler Breithorn-, Nesthorn- und Aletschhorngruppe, Verlag des SAC, 1994; Munter W, Munter M, Berner Alpen, Gebietsführer für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer, Bergverlag Rudolf Rother, München, 10. Aufl. 1995) nicht beschrieben. Auch eine Internet-Recherche ergab keine dokumentierte frühere Begehung dieser Route. Ob es sich bei der Begehung am 25.04.2010 um eine „Erstbegehung“ handelt, sei dahingestellt, wäre aber erstaunlich, da diese Abstiegsoption nach einer Begehung der Breitlauihorn-NW-Wand bzw. der NW-Rippe die schnellste Option zur Rückkehr zu den Ausgangspunkten der Tour (Flafleralp bzw. Biwakplatz auf ca. 2765 m im O vom P. 2784 m unterhalb der Gletscherspitza) darstellt.
Vom Gipfel über Firnrinnen i. S. des Abstiegs nach rechts ca. 50 m abwärts. Dann horizontal ca. 30–40 m nach rechts traversieren und danach ca. 40 m gerade in z. T. brüchigem Fels (II+) auf den Üssre Baltschiedergletscher absteigen. Diesen leicht nach SW hinab, definitiv bis unter die in der LKS 1268 eingezeichneten 2 Felsinseln bis auf ca. 3280 m. Unterhalb dieser Felsen nach NW hinauf ins Breitlauijoch (3305 m bzw. 3307 m).
Von der O-Seite des Breitlauijochs nach NO absteigen bis auf den vom P. 2950 m heraufziehenden Firngrat. Diesen bei ca. 3200 m nach O traversieren und nach NO hinab (ca. 20 m 45–40°, ggf. Blankeis) und weiter nach rechts i. S. des Abstiegs solange abwärts steigen (ggf. zwischen Serakabbrüchen hindurch), bis auf ca. 2800 m der NW-Grat nach rechts (NO) querend überschritten werden kann. So erreicht man den untersten Teil der Eisflanke der NW-Wand und kann nun leicht wieder rechts haltend zu der Querung in Höhe von ca. 2660 m absteigen, um zum Biwakplatz auf ca. 2765 m im O vom P. 2784 m unterhalb der Gletscherspitza zu gelangen. Oder man kann direkt weiter hinab nach Gletscherstafel (1771 m) absteigen. Bei der Querung zum Biwakplatz unter den Gletscherspitza ist am Nachmittag die Gefahr von Nassschneerutschen-, lawinen aus der gesamten NW-Flanke des Breitlauihorns / Tyfelsgrates zu beachten.

Zeitbedarf für die knapp 1000 m Wandhöhe am 25.04.2010 bei in den unteren zwei Dritteln der Wand z. T. sehr tiefem Trittschnee 6 h.
Schwierigkeit: S-/S

Begeher: Albrecht Gauss und Christos Nikiforos

Literatur:
• Senn B, Alpine Touren / Berner Alpen. Bietschhorn / Nesthorn / Aletschorn, Verlag des SAC, 7. Aufl. 2016
• Blum Ch, Clubführer Berner Alpen, Bd. 3. Bietschhorn-, Lötschentaler Breithorn-, Nesthorn- und Aletschhorngruppe, Verlag des SAC 1994
• Munter W, Munter M, Berner Alpen, Gebietsführer für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer, Bergverlag Rudolf Rother, München, 10. Aufl. 1995
• Feuz E, Alpine Journal 1936;48:355-6
2 Eisbeile, Haken, Schlingen, Eisschrauben
Routen-Bilder
Letzte Änderung: 09.06.2025, 22:52Alle Versionen vergleichenAufrufe: 11299 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial Umgebung
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S

1000 hm

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