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SkitourAusgezeichneter EintragMit GPS-Track
1 Person
max. 5 Personen
auf gleicher Route
Hauptziel erreicht
ausgezeichnet
Oben: Sulz
Unten: Pulver
Top Verhältnisse auf der gesamten Tour.

Von Scuol heisst es zuerst mal Ski tragen bis San Jon (P1442), danach hat es eine gute Spur auf einer geschlossenen Schneedecke hinain in das Val Lischana. Im hinteren Talabschluss, kurz nach P1703, ist ein älterer Lawinenabgang anzutreffen, kommend vom Mot Lischana, der den Sommerweg zugeschüttet hat. Deswegen aktuell statt östlich vom Bach auf dem Sommerweg nun besser westlich vom Bach direkt nach Süden aufsteigen. Hier hatte es Hartschnee, einige wären hier um Harscheisen sicher dankbar. Eine Person hat an dieser Stelle deswegen kehrt gemacht. Nach der Baumgrenze wieder im Pulverschnee östlich ausholend zur Chamonna Lischana. Hier sah ich eine sehr alte Abfahrtsspur in der Westrinne.
Bei der Hütte habe ich drei weitere Tourengänger angetroffen, die jedoch von der Hütte wieder abfuhren. Auf weiterhin guter Spur ging es weiter zur Fuorcla da Rims (P2935) und flach weiter zur Scharte, die sich rechts von P3043 befindet. Bei P3043 vier weitere Tourengänger gesichtet (danke fürs Spuren bis anhin), die jedoch die Tour da beendeten von auf der Aufstiegsroute wieder abfuhren. Somit hiess es für mich ab da an selber zu spuren. Vom Sattel bin ich mit den Fellen an den Skis seitlich hinabgerutscht. Diese Stelle ist ziemlich steil, so, dass ich den Pulver unterhalb von mir mit ein paar Sprünge gut entschärfen konnte. Beim Vadret da Triazza schwere Spurarbeit hoch zum Grat. Von weitem sieht dieser Aufschwung steiler aus als das was es wirklich ist.

Heute war es eindeutig zu warm, so, dass der letzte Teil dieser Tour etwas heikel war (sonnenexponierte Lage). Rechts auf dem Grat hatte es riesige Wechten und links ging es in feuchtem Schnee steil hinab. Ich stieg mit den Skis mit Fellen dran etwas nach links, resp. nach Westen und zog eine Linie bis zum Gipfelaufbau (Skidepot). Aufgrund des weichen Schnees liess ich die Steigeisen im Rucksack, aber nahm dafür den Pickel raus. Der letzte Aufschwung ist steil (45°), jedoch konnte ich mit den Skischuhen gute Tritte setzen. Geniale Aussicht vom Gipfel.

Bevor der Schnee noch weicher wurde stieg ich somit rasch wieder ab, liess die Felle gleich dran und fuhr damit ungenüsslich hinab zum Vadret da Triazza. Dann wieder entspannt hoch zum sich immer länger ziehenden Piz Triazza. Auch hier war das Spuren aufgrund des starken Einsinkends mühsam. Dafür bietet dieser Gipfel mehr Platz zum verweilen und somit habe ich hier hier eine genüssliche Pause mit super Panorama eingelegt.

Ab hier wieder mit Fellen zum Vadret da Triazza abgefahren und in sehr mühsamen Pulverschneemengen, die ich vorhin selber ausgelöst hatte, wieder zurück steil hoch mit Mini-Spitzkehren zur Scharte.
Nun zum zweitletzten Mal die Felle abgezogen und von der Fuorcla da Rims ohne jegliche Spuren nach Westen "abgefahren"; "" deswegen, da das Gelände ziemlich flach und weitläufig ist und ich aufgrund des einsinkends mit den Skis nicht so richtig vorwärts kam. Sogar klebte der Schnee stollenweise an den Belagen der Skis. Wenigstens ab P2702 konnte man wieder von einer normalen Abfahrt reden.

Beim Gross Lager (P2155) fängt die Val d'Uina Schlucht an. Leider war die Schlucht unverspurt, so, dass bei mir Zweifel hoch kamen, ob das nun eine gute Idee sei, da abzufahren. Schliesslich waren in Richtung Sesvennahütte ganz viele Spuren vorhanden.... Warum aber keine durvh die Schlucht?
Mein Bauchgefühl konnte trotzdem rasch alle Zweifel beiseitelegen, schliesslich könnte ich bei einem Unterbruch, der unpassierbar wäre, immer nochmals anfellen und wieder hochsteigen.
Ganz am Anfang heisst es über eine mühsame Passage links dem Bach zu folgen (da ein Stein im Weg steht, allenfalls Skis kurz abziehen und kurz zu Fuss hinabsteigen). Der Sommerweg darf im Winter nicht gemacht werden, würde auch nicht gehen; er ist eingeschneit und vereist, was man aber am Anfang nicht einsieht. Wichtig ist, dass man diese Schlucht nur durchfährt, wenn es 1. genug Schnee hat und 2. es nicht zu warm ist (Steinschlag- und Lawinengefahr). Nun, ich war erst um 16:00 Uhr bei vielem Schnee da und somit waren beide Bedingungen erfüllt.

Die Schluchtabfahrt ist sehr abenteuerlich, ein gewisses Können an Skifahren muss gegeben sein. Zuerst im Pulver, dann im Sulz und immer wieder mal über ältere Lawinenabgänge, insgesamt ein eindrückliches Erlebnis!

Nach der Schlucht heisst es zum letzten Mal Anfellen, um die Brücke kurz nach P1894 zu erreichen. Nach dem Abfellen ging es rasant hinab in die Val d'Uina. Immer wieder hatte es Schneeunterbrüche, doch man kann ziemlich gut hinabfahren bis P1387. Danach müssen die Skis aber doch noch getragen werden. Es zieht sich natürlich noch bis Sur En, aber der Weg bleibt verwildert und spannend. Neben verendeten Tieren und Steinrutsche auf dem Weg geht ein langer Tag nach 9.5 Std zu ende...

Lischana Hütte im Winter geschlossen. Winterraum offen.
Sesvennahütte im Winter geöffnet.

Keine weiteren Spuren im Gebiet Lischana, aber viele Spuren im Gebiet Sesvenna gesichtet: Piz Uina, Rassassspitz...
Diese Knackpünkte müssen bei dieser Tour im Hinterkopf bleiben: Der abgekürzte steilaufschwung vor der Baumgrenze, um die Chamonna Lischana, die kurze Abfahrt zum Vadret Triazza, der Fussaufstieg zum Piz Lischana und die Val d'Uina Schluchtabfahrt dürfen nicht unterschätzt werden.
Schöne, imposante und anspruchsvolle Tour.

Nun brauche ich definitiv ein paar Tage eine Pause...

Die Schlucht ist nur bei genügend Schnee befahrbar. Informationen zur Schlucht kann man bei der Sesvennahütte versuchen einzuholen, obwohl die dort dazu ehrlich gesagt auch nichts wussten...
Verhältnis Bilder
Persönliche Bilder
Letzte Änderung: 21.03.2024, 20:30Aufrufe: 2356 mal angezeigt

Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung

Piz Lischana (3105m)

Von Scuol zum Piz Lischana und Piz Triazza und Abfahrt durch die Val d'Uina nach Sur En

Karte