Menu öffnen Profil öffnen

Routenbeschreibung
Corte di Cima (2080m)

La Strada Zanini: Faedo – Serta - Scalinata - Barbacane - Scalinata del Passaccio - Cascina di Terasc – Muro della Consceda – Scalinata del Passo Lungo – Cengia e Placconata – Riale delle Piode di S. Marco – Corte di Fondo – Corte di Mezzo – Corte di Cima

Routenbeschreibung
Anfahrt: Auf der Autobahn A 13 von Norden durch 6,6 km langen San Bernardino-Tunnel, von Westen auf der A 2 durch den St. Gotthard-Tunnel bis Abfahrt Bellinzona-Süd. Wer von Süden auf der A 2 anreist (Lugano, Chiasso), verläßt diese schon bei Rivera. Westwärts weiter zur meist unterirdischen Stadtautobahn von Locarno. Nach dem Tunnelende biegt man rechts ab Richtung Vallemaggia, bzw. Centovalli. Nordwestwärts fährt man am rechten Ufer des Flusses Maggia an der Ponte Brolla rechts vorbei stets taleinwärts bis Bignasco (443 m). Dort biegt man links ab ins enge Val Bavona Richtung San Carlo. Nach ca. 6 km erreicht man hinter der Siedlung Fontanellata (755 m) eine schmale Straßenbrücke an rechter Straßenseite, welche über den Bavona-Bach zur Sommersiedlung Faedo (755 m) führt. Vor der Brücke befindet sich linke eine kleine Schotterfläche, wo man das Auto abstellen kann. Mit schmalem PKW könnte man auch über die Brücke fahren und auf anderer Bachseite auf einer Wiese parkieren.
Route: (Schwierigkeit: T 5; 17 km):
La Strada Zanini (Faedo – Serta - Scalinata di G. Zan Zanini - Barbacane - Scalinata del Passaccio - Cascina di Terasc – Muro della Consceda – Scalinata del Passo Lungo – Cengia e Placconata – Riale delle Piode di S. Marco – Corte di Fondo (P 1718) – Corte di Mezzo – Corte di Cima - retour)
Nach der Brücke biegt man beim gelben Wegweiser vor der Kapelle nach links ab Richtung San Carlo, bzw. Robiel. Nach der Lichtung mit der Siedlung beginnt ein mit gelber Raute markierter Wanderweg nordwärts durch Buchen und Erlen bis zu den 3 Hausruinen von Serta (778 m). Ca. 200 m vor diesen Hausresten auf einer kleinen Lichtung läuft man über eine kleine Holzbrücke. Ca. 120 m danach durchläuft man ein steiniges ausgetrocknetes Bachbett. In dessen Mitte befindet sich ein größerer Stein mit gelber Raute als Markierung darauf. Ca 25 m danach biegt man vor einem vermoosten Bachbett rechts ab und folgt Trittspuren in einen ehemaligen breiten und nun verwachsenden Hohlweg (keine Markierungen, kein Wegweiser). Rechts beginnt ein steiniger, natürlicher Schuttwall. Links vorbei an einem vermoosten Stein mit roten Initialen „I.T.“ steigt man danach rechts hinauf auf diesen steinigen Begrenzungsrücken des Bettes vom Schluchtenbach Foiòi. An linker Seite sieht man durch lichtes Erlengesträuch die 50 m entfernten Steinhütten von Serta im Norden. Man orientiert sich auf dem Steinewall zur linken (nördlichen) Seite der Bachschlucht. Dabei stößt man auf erste künstlich angelegte Treppe aus Felssteinen (25 min.). Durch Ginster- und Erlensträucher folgt man auf nun deutlich sichtbaren Pfad dem Bachlauf an dessen linken Seite bachaufwärts hinauf bis man an linker Felswand (ca. 960 m) eine eingravierte Inschrift „Io Giuseppe Zan Zanini di Caveg fece la strada per pasare le bestie bovine su l’alpe l’anno 1833+“ erkennt. Überasetzt: „Ich Giuseppe Zan Zanini aus Cavergno, baute diesen Weg im Jahr 1833, um das Vieh auf die Alp zu treiben.“. Um die kleine südlich vom Pizzo di Foiòi gelegene Hochtalfläche mit ehemaliger Alpe Foiòi zu erschließen, baute die Familie Zanini damals den Fels-Steig, über den jedes Jahr die Kühe nebst Kinder der Familie einmal auf- und abstiegen. Auf dem gefährlichen Weg stürzten während der Bewirtschaftung in 34 Jahren insgesamt 29 Kühe ab und eine Tochter seiner 16 Kinder (mit 3 verschiedenen Ehefrauen) im Alter von 20 Jahren beim Abstieg von der Alpe. Während des Begehens des Steiges bekommt man Respekt vor diesen Leistungen von damals, auch wenn die Weidetiere damals kleiner und wendiger waren. Auf der Alp (P 1718) weideten damals nicht mehr als 4 Kühe in der Sommerzeit. Der Steig wurde im anfänglichen Teil bis ca. 150 Hm hinauf zwischendurch mehrmals saniert (bis dahin Schwierigkeit: T3). Nun jedoch nicht mehr und verfällt. Links neben der Inschrift beginnt eine 50 cm breite, um die senkrechte Felswand gewendelte Steintreppe (Scalinata e scritta di Giuseppe Zan Zanini). An deren Seite gibt es ein Seil aus Aluminiumdrähten. Man erkennt auch noch einen sehr alten Kettenrest. Der Steig quert nordwärts danach einen Birkenhang hinauf zu in Fels eingehauenen Stufen. Über eine schräge Felsplatte helfen 3 Eisenbügel. Dann erfolgt eine Kehre zu einer massiv aus vielen Felssteinen aufgeschichteten Treppe "Barbacane" (P 1037 in der swisstopo-Karte von 1974). Die Felswand rechtsquerend in südöstliche Richtung gelangt man über nächste Steintreppe schluchteinwärts. In entgegengesetzte Richtung, also nach links in nordwestliche Richtung gab es vor 200 Jahren einen Bergsteig zur ehemaligen Alpe Trünca (P 1396), bzw. zur noch vorhandenen Cascina di Foiazzöö (P 1523), über welche man zum Sattel Ometto di Cùpol (P 2231) stieg und von dort südostwärts hinab ebenfalls zur Corte di Mezzo der Alpe Foiòi (1880 m) gelangte. Diesen Abzweig für diese Route findet man jedoch nicht mehr vor. Sondern nur noch den Pfad nach Terasc. An linker Felsseite befindet sich ein Stahlseil aus dem Jahr 1947. Diese Zahl ist im Fels eingraviert. Ab hier wird der Steig alpin. Hin und wieder findet man alte rote Punkte und Pfeile an Bäumen, oder Felssteinen vor, welche man im Abstieg allerdings besser sieht. Ebenso gibt es manchmal bei Wegrichtungsänderungen einen kleinen Steinmann. Jedenfalls ist aufmerksames Suchen angesagt nach der Route. Alte abgeschnittene, oder abgesägte Äste sind ein Merkmal dabei. Inzwischen dreht der Weg nach Nordosten zu einem Grashang, über den Steinstufen (Scalinata del Passaccio) führen. Nach einigen Kehren durch einen steilen Birken-Hang erreicht man schließlich das 2-etagige kleine Steinhaus von Terasc (P 1276), welches an eine Felswand gebaut wurde und bis heute ein wasserdichtes Steindach bietet zum bivakieren (85 min.).
Der weitere Pfad führt an einem ehemaligen kleinen Vieh-Unterstand unter einer Steinplatte vorbei zu einem Steinmann und dreht dann nach links in eine südlich exponierte Schlucht. Die dortigen Wegbefestigungen Muro della „Consceda“ sind nach einer Unterbauung durch Steine jedoch zum Teil herausgebrochen (1300 m). Bei Nässe ist die Passage über schräge Felsplatten dorthin etwas heikel, da abschüssig, ebenso oberer Ausstieg der Unterbauung. Im Buchenwald sieht man anschließende Wegspuren immer wieder mit versetzten Steinen deutlich. Auch findet man stellenweise, jedoch nicht durchgängig alte rote und verbleichende gelbe Punkte an Felsen, oder Bäumen. Manchmal auch neuere rosafarbene kleine Pünktchen, oder Striche an Bäumen. Jedoch weniger in Abstiegsrichtung. Da man ggfs. wieder zurück muss, ist es zu empfehlen, in diese Richtung sich selbst Markierungspunkte zu setzen (Steinmandl, Kunststoff-Bandl um Bäume, o.a.). Nach 30 min. erreicht man wieder eine massiv aufgeschichtete Steintreppe, die Scalinata del Passo Lungo. Nach dieser gelangt man aus dem Buchenwald hinaus zu einer gewaltig breiten, schrägen Felsplatte unterhalb oberer Felswand, die man quert (Cengia e Placconata). An deren Ende ist Orientierung gefragt. Man steigt nicht zu hoch, sondern fast etwas tiefer zum beginnenden Wäldchen, wo man gar keine Pfad-Fortsetzung vermutet. Jedoch nach den ersten 3 Bäumen trifft man auf erkennbare Steintreppen. Diese führen hinauf zu einem kleinen Geröllhang im Buchenwald, welcher aufsteigend in nordöstliche Richtung gequert wird. Dort trifft man auf eine Weguntermauerung im Buchenlaub. Aufgrund umgestürzter Bäume ist der Pfad an mehreren Stellen unterbrochen, so dass danach die Fortsetzung des Weges wieder gesucht werden muss. Grundsätzlich gilt, nie abrupt steil hinab, oder hinauf suchen. Gegebenenfalls zurück zur letzten Markierung, oder zum letzten Wegmerkmal und neu ansetzen mit der Suche. Wenn man länger als 5 min. solche Zeichen nicht mehr vorfand, ist man auf falschem Wege. Manchmal findet man in Stein gehauene Stufen vor, und immer mal wieder kurze künstlich angeordnete Felssteinstufen. Dann erreicht man die heikelste Stelle der gesamten Route: die Riale delle Piode di San Marco, einem in schrägem Fels gehauenes schmales Band mit gehörigem Tiefblick in die Schneereste schmaler Schlucht. Anschließend quert man eine schmale, aber steile Bachschlucht, in der alte Baumstämme liegen. Danach beginnt ein wiesendurchsetztes Birkenwäldchen, wo man links hinauf läuft über vereinzelte Steinstufen, bis Farngewächse das Gras ablösen. Lichter und heller werdend trifft man auf einen größeren Steinmann, wo man nach links wendet. Inzwischen sieht man durch die letzten Bäume die Holzhütte mit Steindach, die Corte di Fondo der Alpe Foiòi (P 1718). Nach 1,5 Std. gelangt man zum mit Farnbüschen durchsetzten steinblockreichen Hang. Neben ihr sieht man die Reste einer zusammengefallenen Steinhütte.
Den großkalibrigen Geröllhang quert man nun nordostwärts, jedoch nicht zu hoch, so dass man beim Waldbeginn wieder auf eine rote Markierung am Baum stößt. Es folgt eine Querung schmalen Bachgrabens. Danach erblickt man einen Steinmann, dann quert man nächstes schmales, steinernes Bachbett. Anschließend quert man eine flache schräge Felsplatte im beginnenden lichten Lärchenwäldchen, jedoch nicht exponiert. Danach verläßt man die Baumzone. Auf einen mit Geröllflecken durchsetzten wilden Wiesenhang stößt man nach 1¼ Std. auf die wenigen Trockensteinmauer-Reste und mürbe Dachbalken der Corte di Mezzo der Alpe Foiòi (1880 m). Von hier gab es vor 200 Jahren in nordwestliche Richtung über Ometto di Cúpol (2231 m) einen Übergang zur Alpe Sevinèra. Irgendwelche Ansätze für eine Spur finden sich jedoch nicht mehr.
Ab hier überblickt man endlich das obere ehemalige Alpengelände bis hin zu den umrandenden nahen Bergketten. Weiter oberhalb erblickt man nächsten ehemaligen Weidehang mit einer Geröllfläche mittendrin, wohin man sich orientiert. Dazu hält man weiter in nordöstliche Richtung zu einem Bachgraben hin (ca. 1890 m), den man von links nach rechts überquert. Danach sucht man sich seinen Weg über einen kurzen mit Alpenrosen bewachsenen Bergrücken links hinauf, jedoch nicht zu hoch. Sondern noch vor einer schrägen Felsschwelle hält man sich rechts, um nächsten Bachgraben zu überqueren (ca. 1960 m). Rechts von sichtbarer Felsschwelle erreicht man nach 50 min. Weg-Suchen das Geröllfeld unterhalb eines kleinen Felsens die Trockenbau-Ruine ehemaliger Corte di Cima der Alpe Foiòi (2080 m). Diese wird gerade versucht, wieder aufzubauen. Das frische Holzbaumaterial zur Innenauskleidung liegt bereit. Die Seitenwände werden gerade hochgezogen (Siehe Foto). Bei dieser Route bekommt man Respekt vor den Bau- und Almbetriebsleistungen vor 200 Jahren. Der Respekt erhöht sich noch, wenn man von anderer Talseite aus von der Corte di Cima der Alpe d’Ogliè (siehe Extra-Tourenbeschreibung am Tag danach) auf die steilen Passagen zwischen Terasc und Corte die Fondo der Alpe Foiòi frontal draufschaut, wo man sich fragt, wie da Mensch und Weidetiere damals rüberkamen.
Abstieg: Auf selbem Weg zurück (3,5 Std.) mit Hinweis: Wegloses Gelände sieht von oben oftmals anders aus als von unten gesehen. Und das Suchen des Pfads, den man aufstieg, beginnt wieder.
Alternative für Konditionsspezialisten, jedoch im Abstieg dann einfacher zu orientieren: Man steigt nicht ab, sondern weiter hinauf zur Cresta del Piatto, und zwar nicht zur tiefsten Stelle (markante Scharte mit markanter Felsrinne), sondern weit rechts von ihr zu den grasigen Hangflächen, aber noch links vom Felsberg P 2467. Von dort nordostwärts weglos, aber gut überschaubar hinab zur sichtbaren Alpe Piatto Cröis (P 1881) mit Wasserquelle und von da ab auf sporadisch mit roten Punkten signalisierten, durchweg gut sichtbaren Pfad hinab durch wasserreiche Gegend über Alpe Corte di Fonda (P 1624) nach Piano di Peccia (1034 m) im Val Lavizzara (Extra-Tourenbeschreibung 3 Tage später).
Teleskopstöcke, Sommergammaschen (gegen Zecken), Markierungsutensilien für den Rückweg.
Letzte Änderung: 13.07.2020, 20:01Alle Versionen vergleichenAufrufe: 2137 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung

Andere Routen in der Umgebung

Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial Ergänzend:

G. Brenna: Giuseppe Zan Zanini e la Valle di Foiòi, Salvioni Edizioni, ISBN 978-88-7967-184-2 (2010)

Lawinenrisiko-Indikator (Prognose)

Lawinenprognose

Webcams

Corte di Cima (2080m)

La Strada Zanini: Faedo – Serta - Scalinata - Barbacane - Scalinata del Passaccio - Cascina di Terasc – Muro della Consceda – Scalinata del Passo Lungo – Cengia e Placconata – Riale delle Piode di S. Marco – Corte di Fondo – Corte di Mezzo – Corte di Cima


Wanderung

T 5

1325 hm

9.8 h

Karte