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Routenbeschreibung
Paternkofel (2744m)

Passporten-Steig & Ferrata De Luca - Innerkofler

Passportensteig: (Schwierigkeit: T 5- / KS 1 (A), bzw. ital. F):
Dieser Steig wurde im 1. Weltkrieg gebaut als Versorgungsweg der italienischen Truppen, welche zuerst den Grenzgipfel des Paternkofel besetzt hatten. Die Grenze verläuft ostwärts weiter bis zur Büllelejochhütte (2528 m). Nach dem ersten Stollen umrundet man auf einem Felsband in 2 Kurven die Westflanke des Passportenkofels. Zum Ende hin muß man sich ducken, weil der Felsüberhang nicht so hoch ist. An rechter Felsseite befindet sich ein 12 mm Dmr. Stahlseil zur Sicherung. Anschließend quert man nordwärts eine Felsrinne hinab und wieder hinauf. Nach einem Tunnel erreicht man die Passportenscharte (2538 m). Auf östlicher Seite führt der Steig nun weiter unterhalb ehemaliger Stellungen am oberen Rand der Schoutter- und Geröllhänge. Über einen alten Holzsteg erreicht man den Schuttkegel der Gamsscharte. Ab hier verlieren sich die Markierungen (kleines rotes Dreieck). Die Holzbrücken der früheren Route weiter links oben sind abgestürzt und zur Hälfte verschüttet. Man orientiert sich zum Schuttkegel dabei links aufsteigend. Zwar sieht man Steigspuren geradeaus und hinab zur Traverse entlang der Südflanken des zackigen Ostgrats, doch folgt man diesen nicht zum Büllelejoch. Sondern kraxelt (K 1-) links vom Schuttkegel ca. 100 hm hinauf. Dann sieht man die Gamsscharte (2649 m). Nach 55 min. hat man die Forcella del Camoscio (Holzschild, 2650 m) erreicht. Rechts führt ein Felsband (Friedensweg, Nr. 101 B) ostwärts an zwei quadratischen in Fels gehauene ehemalige Unterstände zum Büllelejoch.
In der Gamsscharte stößt man auf den Klettersteig De Luca – Innerkofler. Einige Meter seilfrei links herum und bergab stößt man auf die steilste Passage des Klettersteigs (1 min.). Rechts senkrecht hoch führt das Seil (roter Aufstiegspfeil). Links daneben (roter Abstiegspfeil) endet ein zweites Drahtseil, welches man im Abstieg vom Gipfel benutzt, um Staus von weniger Geübten zu vermeiden. Der Seilaufstieg ist jedoch recht kurz und die Felsstellen sind teilweise „abgespeckt“. Nach links drehend erreicht man ein Felsband, auf dem man bis zu einem Steinmann südwärts läuft. Dort kehrt man rechts herum und folgt den roten Dreiecken zu einer kleinen Felsscharte. Durch diese hinab (Steinmann). Dann wird das Gehgelände einfacher und man erreicht den kurzen, breiten Gipfelgrat. An seinem nördlichen Ende (auf südtiroler Seite) steht ein großes Holzkreuz von 1985 mit Gipfelbuchkasten (20 min.). Das Kreuz erinnert an den Tod des ehemaligen Bergsteigers und Wirts der Dreizinnenhütte Sepp Innerkofler am 4.7.1915, als er eine Patrouille anführte im Aufstieg zum Gipfel und in Sperrfeuer der eigenen Tiroler Standschützen geriet. Seine Büste steht heute noch nahe der Dreizinnenhütte. Östlich auf einem Nachbarfels steht eine kleine weiße Madonnen-Figur. Etwas südlich vom Holzkreuz, auf der venetischen Seite steht ein kleines Metallkreuz
Abstieg:
Ferrata De Luca – Innerkofler: (Schwierigkeit: KS 3- (B/C), ital. PD):
Der Klettersteig wurde benannt nach dem Sextener Bergsteiger Sepp Innerkofler und dem italienischen Alpinisten Piero de Luca, welcher an der Kleinen Zinne von Sepp Innerkofler nach einem Versteiger herausgeholt wurde, später jedoch sich jedoch auf dem Gipfel des Paternkofel befand und gegen Innerkofler seine Patrouille kämpfte, wobei der Südtiroler fiel.
Der alte Kriegssteig der Südtiroler wurde 1975 wieder gangbar gemacht. Vom Gipfel steigt man wieder zurück zur Gamsscharte über die seilgesicherte Abstiegsvariante. Von der Scharte folgt man dem neu verlegten Edelstahl-Seil eine nordseitige Geröllrinne hinab zu einem Felsabsatz. In der Rinne können sich Altschneereste befinden. Vorbei an 3 kleinen Gedenktafeln von 1999, 2000 und 2015, die an verunglückte Steigler erinnern, setzt man seilgesichert den Abstieg über schräge Felsstufen fort. Am oberen Ende eines Geröllhangs biegt man nach links ab. Nach rechts führt ein Pfad den Schutthang ostwärts hinab zum Bergweg Nr. 101, der nordseitig zum Büllelejoch führt. Links herum gelangt man zum oberen Portal (2520 m) der ca. 450 m langen Tunnel-Galerie. Hier ist eine Stirnlampe erforderlich. Es gibt nur wenige Seitengänge zu künstlich geschaffenen Felsfenstern. Der abwärts führende Tunnel ist fast durchgängig mit Holzbohlen abgestützt. Zum unteren Ende steigt man über Sand-Stufen. Vom unteren Tunnelportal (2450 m) läuft man zu einem Felssattel und dann seilgesichert durch einen kurzen Tunnel über Holz-Stufen hinab zum letzten Tunnel durch einen Felssporn. Danach endet das Seil. Man steigt nun über den Bergweg nordwärts hinab links an der gekrümmten Felsnadel „Frankfurter Würstel“ (Salsiccia) vorbei zum Felssattel Toblinger Ridel (Forcella di Toblin). Hier oberhalb und südwestlich der beiden Bödenseen Lago dei Piani steht die Dreizinnenhütte (Rifugio Tre Cime, 2405 m) der CAI-Sektion Padova (75 min.).
Rückweg:
Auf dem rot-weiß markierten Bergweg Nr. 105 steigt man über ein kleines Felsplateau hinab südwestwärts in den Rienzboden (20 min.). Beim Wegweiser bleibt man geradeaus, rechts biegt der Weg Nr. 102 ab ins Rienztal und zum Dürensee. Nördlich der Drei Zinnen führt der breite Wanderweg in 30 min. unsteil hinauf zum Col Forcellina, wo die kleine Jausenstation Langalm steht (2283 m). Rechts vorbei an einem grün schimmernden See wandert man südwärts hinauf zu einem Sattel (10 min.) und dann in 10 min. zur Forcella de l’Col de Mèdo (2305 m). Hier gibt es eine Wegekreuzung. Nach rechts gelangt man über den Bergrücken Col de Mèdo ins Rienztal. Geradeaus führt der Wanderweg Nr. 108A südwärts zur Dreizinnenstraße. Man bleibt auf dem Weg Nr. 105 links abbiegend und befindet sich wieder in der Provinz Belluno. Man erreicht nach 20 min. die Auronzohütte.
KS-Set, Helm, Taschenlampe
Zufahrt: Von Norden (Toblach / Dobbaico) südwärts, bzw. von Süden (Cortina d’Ampezzo) nordwärts nach auf der N 51 bis Schluderbach (Carbonin, 1438 m). Dort biegt man südostwärts auf der SP 49 ab und fährt zum Lago di Misurina (1755 m).An dessen Nordseite fährt man dann ostwärts ab an einem Camping-Platz vorbei zur 7 km langen mautpflichtigen Drei-Zinnen-Straße. Das Mauthäuschen kommt erst nach dem Lago d’Antorno (1880 m) und ist tagsüber besetzt. Man bekommt dort ein Ticket, mit dem man bei der Rückfahrt die Schranke öffnen kann. Am großen 1957 errichteten Rifugio Auronzo (2320 m) der CAI-Sektion Auronzo di Cadore endet die gut ausgebaute Straße. Dort gibt es 5 geschotterte und teilweise geteerte Parkplätze. Hinter der Auronzo-Hütte gibt es Ladestationen für E-Bikes.
Zustieg: Von der Auronzo-Hütte wandert man ostwärts auf ehemaliger Militärstraße (Weg-Nr. 101)unterhalb der steilen Südflanken der Drei Zinnen zur Cappella degli Alpini (2313 m) in 15 min. Dort biegt rechts ein Steig (Ferrata Osservatorio) ab (Nr. 1013), den man ignoriert (Wegweiser). In einer Linkskurve gelangt man nach 10 min. am Rifugio Lavaredo an (2344 m). Beim Wegweiser dort gabelt sich der Weg. Halb links führt geradlinig rot-wie signalisierter Wanderweg zum Paternsattel (Forcella Lavaredo, 2454 m) hinauf. Oder man folgt ohne viel Zeitnachteil der steinigen Militärstraße weiter (Weg Nr. 101) in 2 Kurven hinauf zum Paternsattel, wobei man diesen weiter östlich vom Wanderweg und dortigem Wegweiser erreicht (10 min.). Hier endet die Provinz Belluno (Region Venetien). Nördlich beginnt Südtirol. Ab hier folgt man den Steinmandl und rot-weißen Markierungen zum südlichen Wandfuß vom Passportenkofel (Croda Passaporto). Nach 15 min. gelangt man durch ehemaligen Schützengraben zum Portal eines Kriegsstollen. Links vom Eingang erkennt man noch ein altes Wappen von 1917.
Letzte Änderung: 19.08.2021, 00:50Alle Versionen vergleichenAufrufe: 2506 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

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Metadaten

Kartenmaterial

Kartenmaterial
["Tabacco 017: Dolomiti di Auronzo e del Comelico, M: 1:25000; Tabacco 007: Dolomiti di Sesto, M: 1:25000; Kompass 625: Sextener Dolomiten, M: 1:25000; Kompass 58: Sextener Dolomiten, M: 1:50000"]

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Paternkofel (2744m)

Passporten-Steig & Ferrata De Luca - Innerkofler


Klettersteig

K1

450 hm

5.5 h

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