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Routenbeschreibung
Urkundsattel (3060m)

Rundtour 23 km (Schwierigkeit: KS 2, bzw. B)

Route: 23 km (Schwierigkeit: KS 2, bzw. B):
Der Klettersteig wurde im Jahr 2015 gebaut von J.H. Messner und M. Pichler im Auftrag der DAV-Sektion München. Anlass war der tragische Sturz eines 19-Jährigen in eine Gletscherspalte unweit vom Einstieg am 20.7.2015 und 2 Tage in einer Innsbrucker Klinik verstarb. Nach dem Bau wurden sogar die Ankerstäbe noch einmal durch 16 mm dicke ersetzt und das Seil hat mittlerweile 14 mm Dmr. Auch wurden im Einstiegsbereich breite, achteckige Tritte aus Riffl-Blech in die untere glatte Felsplatte gebohrt. Merkmal des Steigs sind seine jeweils recht kurzen Seilabschnitte. So vermeidet man statische Aufladungen bei Gewitter und lassen sich Zerstörungen besser erneuern. Anfangs gerade hoch, dann nach rechts zu einem abgerundeten Felsband führt anschließend das Seil links zum Wasserfall hin. Dabei überklettert man steile Platten mittels schmal gebogenen Eisengriffen. Anschließend zickzackt man in leichterem Gelände seilgesichert über Absätze und vom Gletscher geschliffene Stufen hinauf. Nach 30 min. endet das Seil an einem oberen Felskopf (ca. 2830 m). Dort sieht man einen großen weißen Punkt mit dünner roten Umrandung.
Abstieg / Rückweg:
Entweder auf selbem Weg wieder zurück zum Taschachhaus in 1,5 Std.
Oder weiter hinauf und über den Urkundsattel, um dann östlich die Berggruppe von Urkund und Urkundskopf diese zum Taschachhaus zu umrunden. Für letztere, sehr alpine Variante folgt man den rot-weißen Strichen kurz noch bis zum Gletscherbach. Dort hören die Markierungen auf. Die Mühe, den Bach trocken überwinden zu wollen, kann man sich schenken. Sondern man zieht die Steigeisen auf und beginnt rechts vom Bach am unteren Ende vom Gletscherrest in östliche Richtung aufzusteigen. Anfangs über viel darauf liegendem Geröll weicht man sichtbaren kurzen Spalten und Löchern aus, dann mehr auf die Mitte zuhaltend. Der östliche Sexegerten-Ferner wird nicht steiler als 10° Neigung. Nach etwa 2/3 hält man sich links zum Eisrand hin, um oberen Kurz-Spalten auszuweichen. Dann beginnt unangenehmes labiles Gemisch aus Sand, Gestein und Eis darunter hinauf zum nahen Felssattel. Dabei hält man sich sehr weit links und etwas oberhalb, um dem kleinen Gletschersee auszuweichen, der sich mitten auf dem Sattel zwischen Eis und Fels angesammelt hat. Nach 70 min. erreicht man den Sattel und zieht die Steigeisen wieder auf. Es beginnt der Abstieg über nordostseitigen stark zerklüfteten Rest des westlichen Taschachferners stets an dessen linker Seite (in Abstiegsrichtung gesehen) bis er eine Neigung von 30° erreicht. Kurzen Spalten weicht man links, oder rechts aus. Während früher man über den Gletscherrest womöglich bequemer tiefer und steiler absteigen konnte, ist dies nicht mehr empfehlenswert. Sondern man schnallt die Steigeisen wieder ab und steigt besser ab über dessen Hinterlassenschaften an linker Randseite. Es gibt weder Trittspuren, noch irgendwelche Markierungen. Nun mühsam hinab zu einer breiten glattgeschliffenen Felsstufe, die zum Teil von Rinnsalen und kleinen Bächen an vielen Stellen nass ist. Dort bewegt man sich weiter links zu einer Felskante nach unten, um eine Abstiegsmöglichkeit zu finden. Dabei stößt man auf einen Steinmann und ein Felsband. Dieses führt zu einem weiteren Steinmann, wo ein altes, an einer Stelle durchgerissenes Textilband führt, welches mittels Bohrhaken befestigt ist zur Sicherung der kurzen Traverse (2775 m). Doch hierbei handelt es sich um eine Ab- oder Aufstiegsroute durch die mit Blockgestein übersäte SO-Flanke vom Pitztaler Urkund. Beim untersten Steinmann versucht man wieder etwas nach rechts hinab über die Felsstufen nach unten abzusteigen. Die allerletzte (unterste) ca. 8 m hohe Felsstufe hat es jedoch etwas in sich (Kletterei in Schwierigkeit II-). An einem Stein sieht man 2 alte Opferschlingen, um dort abzuseilen, bzw. eine nagelneue Reepschnur an weiterem Steinblock. Oder man schafft es, durch eine Felsrinne abzuklettern, oder weiter nach links (in Abstiegsrichtung) zu bröseligen und sandigen Rinnen. Über eine großes Schuttfeld nun nicht mehr weiter hinab zu den neuen Gletscherseen unterhalb vom Taschachferner, sondern ca. 100 m darüber und links von diesen hält man sich nördlich und orientiert sich zu einem markanten brauen großen Felsbruchstein links oberhalb von einer unübersehbaren Seitenmoräne. Dabei traversiert man die NO-Felsbucht vom Pitztaler Urkund, aus der jedoch inzwischen auch immer mehr Felssteine abbrechen und die Traverse überschütten. Deswegen sieht man dort keine Markierungen mehr. Sondern erst an westlicher Seite vom markanten braunen Felsstein sieht man darauf einen dunkelroten Strich (1¾ Std.). Nun folgt man den anfangs vielen, alten roten Strichmarkierungen auf mittlerer Höhe des Geröllkessels, welche sich jedoch wieder verlieren bis man auf eine unscheinbare Seitenmoräne trifft oberhalb der unteren Seitenmoräne. Hier findet man wieder dunkelrote Striche und Trittspuren vor. Nordostwärts steuert man zu einem sichtbaren größeren Steinmann hin. Danach dreht die Route nach links und man erblickt das obere Taschachtal. Inzwischen wird auch ein ungepflegter Bergpfad erkennbar. Auf diesem nun in Kehren nordöstlich vom Urkundskopf hinab in Richtung sichtbares Taschachhaus. Dabei trifft man auf den Gletschersteig, der mit neuen rotweißen-Markierungen versehen ist und zu den beiden Seen führt, die man von oben sah (55 min.). Hier schwenkt man links ein (2549 m). In nördliche Richtung folgt man bequem dem Bergweg, in welchem 2 Felstraversen mit Stahlseil und Ketten gesichert und wo Eisenbügel eingebohrt sind. Zwischen beiden Traversen kommt man an einem kleinen Felsvorbau vorbei, an dem 5 Bronze-Tafeln an Verunglückte in der Gegend erinnern. Nach 25 min. erreicht man den Wegweiser am Taschachhaus. Von hier steigt man auf selber Route ab wie aufgestiegen zur Talstation der Materialseilbahn (1 Std.). Mit dem Velo von dort zurück zum Parkplatz in 35 min.
KS-Set, Helm, Gletscher-Ausrüstung
Anfahrt:
Von Westen (Bludenz) auf der Arlberg-Schnellstraße S 16 durch den Arlberg-Tunnel nach Landeck und weiter bis Ausfahrt Imst. Von Osten (Innsbruck) Anreisende fahren auf der Autobahn A 12 bis dorthin. Auf der Landstraße L 16 nach Arzl und weiter über St. Leonhard im Pitztal bis nach Mandarfen (1675 m). An rechter Seite befindet sich die Talstation der Seilbahn zum Riffel-See. Wer mit dem Velo bis zum
P 2042 im Taschachtal fahren will, parkiert auf dem Schotterparkplatz davor. Wer zu Fuß bis zum Taschach-Haus laufen will, parkiert besser zwischen Mandarfen und Mittelberg 1,5 km weiter südlich beim Parkplatz (1693 m) der Schräg-Stollenbahn „Gletscherexpress“ zum Restaurant „Kristall“ (2840 m). Vom Parkplatz führt ein grasbewachsener Fußweg hinauf zur Fahrstraße der Taschachalm.
Mit dem E-Bike, oder MTB fährt man vom Parkplatz bei der Riffelsee-Bahn fährt man beim Hotel „4-Jahreszeiten“ westwärts über breite Holzbrücke über die Pitze und trifft auf geteerten Güterweg bei der Bergwachthütte. Hier schlägt man links ein (Wegweiser: Taschachalm). Rechts vorbei am Landeplatz des Rettungshubschraubers endet der Teerbelag und man fährt südwärts auf einer Schotterpiste hinauf bis zur Rechtskurve bei der Taschachalm (1796 m). Davor kommt von links der Wanderweg von der Talstation des Gletscherexpresses an. Nach der Alm fällt der Weg etwas ab zu einer Brücke (1784 m) über den Taschach-Bach. Mit der Rechtskurve danach beginnt ein etwas holpriger Güterweg (Wanderweg Nr. 924) stets in südwestliche Richtung ansteigend durch das Taschachtal am linken Ufer bachaufwärts. Nach 35 min. (mit E-Bike) im Bödele vorbei am rechten Wegabzweig zum Fuldaer Höhenweg (Wegweiser: Zirbensteig) und vorbei an der kleinen Gufelhütte (1994 m) auf anderer Bachseite gelangt man zum Talschluß Breit Gampen. Dort steht die Talstation der Materialseilbahn (P 2042) zum Taschach-Haus (20 min. mit E-Bike). Dort deponiert man sein Velo. Zu Fuß benötigt man für die ca. 8 km lange Strecke ca. 2,5 Std.
Zustieg: Am Container mit den Leih-MTB‘s und an der Talstation links vorbei, an der noch das Schild prangt, in 59 Minuten das Taschach-Haus erreicht zu haben, welches wohl noch aus der Zeit vor dem 29.5.2012 stammt, oder regt die Sportler an, beginnt südwärts der rot-weiß signalisierte Bergweg Nr. 924 eben bis zur Holzbrücke über den Taschach-Bach. Danach beginnt der Aufstieg in wenigen Kehren zur Seitenmoräne ehemaligen Taschachferners. Unterwegs stehen Info-Tafeln mit Fotos über die Gletscherausbreitung innerhalb der letzten 180 Jahre an 5 verschieden Positionen. Interessant ist dabei die Information an Position 4, aus der hervorgeht, dass unteres Ende vom Taschachferner in den Jahren von 1970 bis 1987 um 150 m an Länge zunahm aufgrund kühlerer Sommer und mehr Niederschläge. So auch 70% aller österreichischen Gletscher. Hinauf nun zur rechten Mure und kurz westlich hinab, wo man auf alten Hüttenzustiegsweg trifft. Letzterer ist gesperrt aufgrund eines großen Felssturzes am 29.5.2012 am Urkund, wo der Hüttenweg mit etwa der Hälfte von 1,5 Mio. m3 Felsbrocken überschüttet wurde. Heute immer noch sieht man die hellbraunen Ausbruchstellen am südöstlichen Felsen gegenüber der Moräne oberhalb des natürlichen Durchbruchs des Sexegerten-Baches durch die Seitenmoräne. Man steigt nach einer Rechtskurve nordwärts hinauf zur Bergstation der Materialseilbahn und von dort südwestwärts zur nahen Winterhütte neben dem Taschachaus (2434 m, 1¼ Std.). Dort steht eine Info-Tafel mit Fotographie der Hütte aus dem Jahr um ca. 1900 mit einer Auflistung aller bekannten Hüttenwirte. Das Haus wurde in den Jahren 1873 und 1874 von der DAV-Sektion Frankfurt erbaut und danach viermal erweitert und erneuert. Im Jahr 2010 wurde es andie DAV-Sektion München und Oberland verkauft. Links am Taschachhaus vorbei wandert man rechts vom Ombrometer südwestwärts zu einer Weggabelung, wo man sich rechts hält und hinab zur Brücke über den Sexegerten-Bach steigt (P 2400, 10 min.). Der frühere Bergweg oberhalb des südlichen Ufers vom Sexegerten-Bach ist gesperrt ebenfalls wegen einem Felssturz, und zwar in der NW-Flanke vom Urkundskopf, bzw. nordwestseitigen Fuß vom Pitztaler Urkund. Dort sieht man frische Ausbruchspuren. Beim Wegweiser an der Brücke hält man sich links. Nach rechts beginnt der Bergweg Nr. 925 hinauf zum Vorderen Köpfle. Man folgt den neuen rot-weißen Markierungen des Bergweges Nr. 924 entlang des rechten Ufers vom Sexegerten-Baches taleinwärts in Richtung Ölgruben-Joch. Vorbei an einem Grasplatz mit vielen Steinpyramiden und einem geschichteten Torbogen erreicht man nach 45 min. auf ca. 2610 m Höhe einen Wegweiser, wo rechts der Bergweg Nr. 924 abbiegt zum Gepatschhaus im Kaunertal über das Ölgruben-Joch. Ab hier wendet man sich dem Bach an linker Seite zu. Markierungen hören hier zwar auf, aber man folgt den Steinmännchen. Nach einer Bachüberschreitung muss man sich für die Passage über den Sexegerten-Bach eine geeignete Stelle suchen, um trockenen Fußes hinüberzukommen. Je nach Schmelzwassermenge muss man beim Felsstein mit der weißen Aufschrift „c 17“ ggfs. weiter bachaufwärts in Richtung Gletscherende steigen und mehr nach links ausholen. Man blickt nun auf die ca. 150 m hohe vom Gletscher befreite Felsschwelle und dem Wasserfall an deren linken Seite südlich vom Westrücken des Pitztaler Urkund. Rechts thront der Rest des Sexegerten-Ferners über einem. Weglos arbeitet man sich nun über schrofiges Gelände südostwärts auf die Felsschwelle zu bis man endlich wieder auf Steinmännchen und die rot-weißen Markierungen trifft vom gesperrten Direktweg vom Taschach-Haus hierher. Rechts vom unteren Ende des Wasserfalls erkennt man ein kleines silbernes Schild vom Klettersteig. Kurz vor dem Einstieg sieht man bald den roten Punkt mit großem weißem Rand auf einem Felsstein. Man läuft inzwischen auf dem abgebrochenen Gletscherrest, der meterdick von Steinen und Sand bedeckt ist, zum nun sichtbaren Ende des Stahlseiles hin. Rechterhand sieht man eine riesige Randkluft. Links sieht man das Loch, in welches der Wasserfall unter dem Eispanzer verschwindet. Dieses verläuft rechts am Schild vorbei. Der Einstieg befindet sich auf ca. 2700 m Höhe (35 min.).
Letzte Änderung: 07.09.2022, 09:10Alle Versionen vergleichenAufrufe: 252 mal angezeigt

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