Routenbeschreibung
Ärlenhoren (2453m)

Ärlenhore NW-Wand

Routenbeschreibung Ernsthafte und grosszügige Route abseits vom Rummel der bekannten Grimselpass-Klettereien um die Handegg! Wildes Ambiente in 20 Seillängen oder 840 Klettermeter durch die 465 Meter hohe Ärlenhore NW-Wand!
Bei Temperaturenm über 30 Grad im Mittelland eine tolle Alternative im Schatten für Bergsteiger die auch gerne alpin klettern und sich nicht von einigen , "nicht gerade Salbit-Südgrat Qualität" Passagen, fürchten !
Die Route zeichnet sich aus mit einer erstaunlichen Felsqualität und grosser Vielfalt an gebotener Kletterei: In zwei Seillängen lässt sich der Überhängende Wandsockel auf einer Rampe überlisten. Zwei weitere queren dann eine Dächerzone und vermitteln so den Zugang zum flacheren Mittelteil. Achtung: in SL 7 irrlichtert ein einzelner Bohrhaken mit Kette, rechts, abseits der Route in einer Platte! Woher und wohin? Rampen und gutmütige Plattenkletterei leiten dann an den Rand des grossen Grabens der sich durch die ganze Wand zieht. Hier steilt die Wand zunehmend auf, kann dann aber an deren rechten Begrenzung überwunden werden. Nach diesem Aufschwung wird bei einer kleinen Einsattelung der Gipfelaufbau erreicht. Noch eine Seilllänge und dann in einer weiteren (Nr.18) hinauf an den Grat. Ab hier kann abgeseilt werden. Oder dann aber in zwei weiteren und teilweise luftigen SL Gratkletterei zum Gipfel (Gipfelbuch).
Der Übergang zum einige Meter höheren Hauptgipfel ist nicht ausgerüstet und muss selber abgesichert werden.
Obwohl die Route mit eher moderaten Schwierigkeiten aufwartet, immer wieder Bohrhaken den Weg weisen und schwierigere Stellen absichern, ist einen sicherer Umgang mit Klemmgeräten immer wieder angezeigt.
Der Einstieg in die Route wird nur bei stabilem Schönwetter und weitgehend aperem Zustand empfohlen, da die Route bei Schneeschmelze, Regen oder Gewitter, im Mittelteil dem Steinschlag ausgesetzt ist (SL 6-8).

Abstieg:
Auch der Abstieg vom Gipfel ist etwas speziell: Weil über die letzten zwei Seillängen kaum abgeseilt werden kann, sollten diese unbedingt wieder abgeklettert werden. Im Aufstieg, hier also alle zusätzlich gelegten Sicherungen für das Abklettern belassen!
Speditives Durchführen von Abseilmanövern ist unumgänglich.
Kein Handyempfang bis SL 16 (Swisscom)!
Aufstieg ca. 7h und für das Abseilen nochmals ca.3,5h einplanen.

Im August 2023 wurden an einigen Stellen zusätzliche Bohrhaken angebracht. Sie dienen oft der besseren Wegfindung, aber auch der verbesserten Absicherung. SL 3 und 4 können mit geschickter Seilführung nun besser zusammengehängt werden und SL 18 (Aufstieg zum Grat) ist nun gut abgesichert. Das Legen von kleinen und mittleren Friends ist zwischendurch aber immer noch angezeigt.

Benötigte Ausrüstung 50m Doppelseil für versetztes Einhängen, kleine und Mittlere Friends und Keile. 12 Express

Zustieg Achtung: Die Route wird auch im neuen SAC Kletterführer Berner Oberland Süd vorgestellt. Aus unerklärlichen Gründen ist der Routenzustieg komplett falsch eingezeichnet und die Einstiegskoordinaten sind falsch! Richtig ist untenstehender Beschrieb:

Koordinaten Einstieg: 664’678 / 161'671 Von der Handegg auf dem Gruebenhüttenweg bis „Egg“ P.1976m (spitzer Steinblock). Nach ca. 30m waagrecht nach links auf Wegspuren zum Geröllfeld hinab, dieses queren und direkt hinauf zum Einstieg (2 Stunden von der Handegg).
Abstieg: Achtung: Seillängen 20 und 19 unbedingt wieder abklettern! Erst dann Abseilen über die Route bis zu Stand 6. Traverse zu Stand 5, dann 3x direkt abseilen zum Einstieg.

Routen-Bilder