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Routenbeschreibung
Bivacco Orfalecchio (624m)

Sentiero Rio Valgrande (Bivacco Orfalecchio - Ponte di Velina – Wehr – Waal - Ponte Casletto)

Anfahrt:
Von Norden (Locarno) südwärts entlang der Westuferstraße (Kantonalstraße 13) am Lago Maggiore in Richtung Brissago, danach auf italienischer Seite auf der SS 34 über Cannobio nach Verbana. Dann nordwestlich auf der SP 54 zum Ort Mergozzo (200 m). Von dort weiter nordwestwärts über Albo zu den Häusern von Bettola (210 m). Ca. 600 m vor dem südöstlichen Ortseingang befindet sich die Ausfahrt der Schnellstraße SS 33, bzw. Autobahnende der A 26. Kurz danach unterquert man eine Eisenbahnbrücke. 80 m danach gibt es an linker Straßenseite der SP 54 in Richtung Nibbio einen kleinen geteerten Parkplatz, der meist (aber nicht ausschließlich) von dortigen Anwohnern genutzt wird. Dort steht eine Wandertafel über den Sentiero Strada Cadorna Bettola und ein Wegweiser.
1. Tag:
Route: 12 km, (Schwierigkeit: T 5):
(Bettola – Mot i Sass – A. Corte – Or Piciocch – Balma dül Giuvann - Asaa – Funtanin – A. Sauti - Passo Sauti – A. Rodugno – A. Orfalecchio – Bivacco Orfalecchio)
Vom Parkplatz nimmt man die SP 54 ca. 50 m zurück in Richtung Mergozzo. Links vor der Bahnunterführung steht noch einmal ein Wegweiser und die (neue) Wandertafel. Dort biegt man in einen etwas verwachsenen, aber deutlichen sichtbaren Weg zwischen einem Zaun einer Wiese an linker Seite und unterhalb des Bahndammes an rechter Seite. Am Ende der bewirtschafteten Rasenfläche hält man links zum beginnenden Waldhang hin, wo ein altes Waschhaus steht. In östliche sezt man seinen Weg fort über ehemaligen miltärischen Saumpfad, bis links steil bergauf in vielen kurzen Kehren die zwischen 1900 und 1918 unvollendete Militärstraße beginnt. Diese zählt zur Militärarchitektur des aus Pallanza stammenden Generals Luigi Cadorna an der nördlichen Grenze Italiens zur Schweiz. Der Verteidigungswall (La Linea Cadorna) sollte vor einer deutsch-österreichischen Invasion schützen. Tausende Frauen und Männer waren vor Ort jahrelang damit beschäftigt, bergiges Gebiet befahrbar zu machen. Einer der Gründe, warum die Partisanen der Ossolanischen Republik 1944 besetzen konnten. Heute ist dieses Zeugnis der Geschichte eine Trekkingroute (Wanderweg Nr. A48). Links von einem steilen Tobel des Rio Giovanna wurde dieser breite Steinweg gebaut durch den steilen Kastanienhang, dessen Kehren an der Tobelseite bereits größtenteils weggebrochen sind. Man läuft meist nur noch am Rand ehemaliger Strada, der noch nicht zugewachsen ist. Dabei kommt man an 2 Höhlen an jeweils linker Kehre vorbei. Eine weggebrochene Straßenstelle ist mit einer Kette gesichert. In einer Linkskehre sieht man eine Steinpyramide mit rot-weißer Markierung, wo man rechts ehemaliger Straße weiter folgt. Links sieht man einen blauen Doppeldraht an einer Felsplatte zum Queren. Hier geht es zur Felskletterroute „Bettola“. Nach einer mit Ketten gesicherten Passage und einem Wasserfall erreicht man das Ende der Strada mitten im Wald (Ometto). Nach 1,5 Std. steht man nach rot-weiß markiertemn Bergweg vor der Ruine ehemaliger Alpe Corte (665 m) und steigt dann auf den Aussichtsfelsen Mott i Sass (670 m). Danach passiert man in nördliche Richtung eine schräge, wasserüberflossene Felsplatte. In linke obere Felsschlucht des Rio della Bettola hinein steigt man weiter ausreichend oft rot-weiß signalisiert hinauf zum großen Felsstein Or Piciocch (40 min.). Hinter dessen rechten Seite (gelber Rechtspfeil „Acqua“) befindet sich der Bach Rio Piciocch (760 m). Beim Fels nach links bleibt man weiter auf rot-weiß signalisiertem Pfad in nordöstliche Richtung zu einem Felsstein, wo man sich links hält (45 min.). Nach rechts zeigt ein gelber Pfeil „Or Pic“, den man ignoriert. 11 min. später gelangt man zur Felsaushöhlung Balma dül Giuvann (1025 m). Man steigt etwas linkshaltend die Schlucht weiter hinauf und über eine kettengesicherte Felstraverse an einer alten verrosteten Seilrolle damaliger Holzfäller vorbei zum Aussichtsfelsen Asaa. Nach 55 min. gelangt man zur letzten Wasserstelle Funtanin (1330 m) des Rio della Bettola unterhalb der Felskette mit den Satteln (Bocchetta) Saltir und Lavattel. Über letzteren gab es vor über 100 Jahren eine Holztransportseilbahn. Die Trekkingroute führt jedoch durch lichten Erlenwald zur Ruine ehemaliger kleiner Alpe Sauti (1435 m) in 18 min. Von hier wird die Wegerkennung schwieriger und man achtet auf die wenigen rot-weißen Markierungen. Hat man nach 2 min. keine mehr gesehen, ist man falsch. Im Zweifelsfall hält man sich mehr rechts zum Pass. Nur nicht nach links. Nach 40 min. hat man den Passo Sauti (Btta. di Saltir) erreicht. Auf der Nordseite an einem Baum prankt ein kleines, glänzendes VA-Schild mit gelochtem Text „Passo di Sauti“. Jemand schrieb mit Edding-Stift die Höhe 1610 m dazu. Darüber prankt das gelb-weiße Schildchen „Passo Sautir“. Ab hier beginnt der Nationalpark Val Grande. Auf der Nordseite steht eine Erle, an deren Stämmchen ein kleines gelbweißes Schildchen befestigt ist mit handgestempeltem Text „Alpe Rodugno“. Dessen Linksrichtung folgt man in nordwestliche Richtung hinab zu beginnendem Mischwald auf einem anfangs noch sichtbaren Pfad. Entgegen den Wegverhältnissen im Aufstieg auf der Südwestseite sieht man vorerst keine neuen Markierungen und Freischnittarbeiten mehr. Lediglich alte kleine, verbleichende rote Punkte und sehr wenige noch ältere gelbe Striche. Mit Beginn des Buchenwaldes dreht der Weg in nordöstliche Richtung. Plötzlich beginnen im steilen Wald an den Baumstämmen mit Markierungsspray Punkte in orangener Leuchtfarbe. Diese ziehen sich sinnvollerweise bis zur Ruine ehemaliger Alpe Orfalecchio durch. Denn im dichten Buchenlaub sind nirgendwo mehr Spuren der ehemaligen Stra di Vacch erkennbar. Mobilempfang ist in dieser entlegenen Gegend nicht mehr möglich. Und GPS-Empfang (zumindest von Garmin und Google Maps) fällt mit beginnenden Abstieg in die Schlucht des Rio Valgrande aus. Diese Route (Stra di Vech) ist auch nicht von einem Satelliten erkennbar. Ohne diese Markierungen wäre man ziemlich chancenlos, sich zu orientieren. Denn die Route folgt keiner Logik. Sondern wurde einst angelegt, wie der Holzabbau damals betrieben wurde. Nach 110 Jahren ist davon jedoch nichts mehr sichtbar. Für den Abstieg sollte man mehr Zeit einplanen als sonst üblich und über stark ausgeprägte Profilsohlen am Schuhwerk verfügen. Denn zu 85% traversiert man oberhalb der ehemaligen Alpe Orfalecchio ständig die 35° steilen Waldhänge auf rutschigen Schichten von Buchenlaub. Teleskopstöcke zu benutzen, ist hier sehr angebracht. Nach 70 min. im Abstieg sieht man an einem dicken Buchenstamm ein VA-Blechschild „Direzione Rodugno e Orfalecchio“. Darunter der mit roter Farbe geschriebene große Buchstabe „R“ mit Pfeil nach unten. Darunter mit orange einen Rechtspfeil. Diesem folgt man über kaum wahrnehmbaren bewaldeten Bergrücken im Zickzack hinab. Nach 55 min. kommt man bei den beiden Ruinenresten ehemaliger Alpe Rodugno (1319 m) an. Inzwischen ist ehemalige frei geschlagene Lichtung mit Bäumen wieder bewachsen, so dass es keine Sicht mehr gibt nach Osten und Südosten über das Tal des Rio Valgrande. Man folgt dem Blechschild „Stra di Vacch“. 7 min. später sieht man an einem Baum rote Buchstaben „BIH“ nach unten links weisend. Diese führen nur zu einer Felsaushöhlung. Man blickt bei dem Baum nach links hinauf zu nächsten Bäumen, wo an einem ein kleines gelb-weißes Schild „Stra di Vacch“ genagelt ist. Dorthin wendet man sich, um weiter durch unangenehm steile rutschige Buchenhänge hinab zu steigen, den orangenen Punkten folgend. Bevor die Markierungspunkte aufgesprüht wurden, ist an vielen Bäumen die Rinde an der Stelle zuvor abgeschabt worden. Dies wird erkennbar bleiben, selbst, wenn die Farbe irgendwann verblichen ist. 100 min. später gelangt man zu einem Buchenstamm, wo ein handgeprägtes Blechschild „Orfalecchio“ weiter nach unten weist. 15 min. später gelangt man ostwärts zu einem Steinpodest mit Steinmann. Die ehemalige obere Alpe Orfalecchio (815 m). Dort hat jedoch ein Windbruch allen Bäumen gegenüber für deren Lichtung gesorgt. Dort gibt es also auch keine orangenen Orientierungspunkte mehr. Sondern da schlägt man sich durch geradeaus hinab etwas rechts umgehend. Danach trifft man wieder auf die orangenen Punkte an den Baumstämmen. Diesen folgt man in 20 min. ostwärts hinab zu der großen mit Efeu bewachsenen großen Ruine ehemaliger unterer Alpe Orfalecchio. 15 min. später stößt man auf die künstlich gebaute Oberfläche, bzw. Plattform ehemaliger Holzwirtschaft mit ehemaligen „Kühlschrank“ darin ehemaliger Alpe Orfalecchio. Heute ist das Decken-Lichtfenster auf der Plattform mit Holzbohlen und (seit kurzem) mit zusätzlichem Maschengitter aus Sicherheitsgründen abgedeckt. Von der ostseitigen aufgeschichteten Mauer führt südwärts eine steile Steintreppe hinab zum Bivacco. Oder man umgeht diese Stelle in einem Linksbogen auf dem Pfad zur südlichen Rückseite des Bivaccos.

2. Tag: Route: 9 km, (Schwierigkeit: T 5 / KS 1 (A/B), italien. EE):
(Bivacco Orfalecchio – Hängebrücke - Ponte di Velina - Ponte Casletto)
Der legendäre Schluchtweg ehemaliger Holzfäller und Älpler, sowie während des II. Weltkrieges auch der Partisanen von Ossola besteht aus 3 Abschnitten: Von der Brücke Ponte Casletto flußaufwärts zur Ponte di Velina. Von der Ponte Casletto zum Bivacco Orfalecchio. Und von dort zum Bivacco In la Piana. Im 3. Abschnitt überquert man hüfttief (je nach Wasserstand) den Rio Valgrande bei l’Arca. Dort kommt man jedenfalls nicht trockenen Fußes von der westlichen zur östlichen Uferseite hinüber. Womöglich wird dort noch eine Hängebrücke errichtet. Zumindest gibt es einen Plan dafür.
Man könnte den Schluchtweg verlängern, wenn man bereits in Cossogno die Tour beginnt auf dem Bergpfad P00 entlang der rechten (östlichen) Seite der Schlucht des Torrente San Bernardino bis zur begehbaren grünen Wassertransportbrücke über den Rio Valgrande. Vor dieser biegt man dann links ab und folgt dem künstlichen Wasserkanal zur Ponte Casletto.
Früher waren die Abschnitte 2 und 3 an den Felstraversen mit Hanfseilen gesichert, mit Holzstegen und aufgeschichteten Steinstufen versehen, die es bis wenige Ausnahmen nicht mehr gibt. Hin und wieder findet man verrostete und verbogene Stahlstifte vor, sowie Reste morscher Holzkonstruktionen. Der II. Weltkrieg sorgte dafür, dass nach dessem Ende dortige Bevölkerung teils traumatisiert die Bewirtschaftung im Val Grande aufgab. Seitdem begann vorhandene Infrastruktur zu zerfallen. So auch die Bergwege. In diesem Schluchtweg wuchs darum die Unfallgefahr bei dessen Begehung. Enthusiasten ließen sich jedoch nicht davon abbringen, diese Route zu steigen. Manchmal verlegten sie selbst notdürftig Sicherungsseile. Im Abschnitt zwischen Ponte Casletto und Ponte di Velina zeugen Gedenktafeln an einigen Fels- und Wegpassagen von Abstürzen dort. Darum wurden dort in den Jahren 2011 und 2012 Ketten an den Felspassagen montiert und eine Tibet-Brücke mit schmaler Gitterrost-Lauffläche über einen Bachtobel installiert. Bei den Steinstufen an der Ponte Casletto warnt ein weißes Schild in 4 Sprachen: „Gefährlicher Fussweg.“ Im Weiterweg zu den 5 Wasserkanal-Tunneln warnt ein allgemeines Vorsicht-Verkehrszeichen mit der Unterschrift: „Pericolo di Scaico Acqua“.
Die Schwierigkeit des Steigs liegt neben verbliebener Gefährlichkeit, mehr im Finden des richtigen Weges und seiner Länge im zugewachsenen Gelände dabei. Mit der Installation der 42 Seilversicherungen im 3. Abschnitt im September und Oktober 2021 wurden jedoch hiergegen wesentliche Erleichterung geschaffen, so dass ich meine o.g. Bewertung T-mäßig nicht höher einstufte (man findet den „Weg“ nun einfacher), KS-mäßig verglich und dort dafür einstufte (im Schluchtweg gibt es mehr Seilversicherungen als in manch anderen Klettersteigen, die in den KS-Führern gelistet sind.). Dennoch weisen die weißen Schilder an den Abzweigungen des Bergwegs P09 / P07a oberhalb der Ponte di Velina zum Schluchtweg hin mit dem Text in 4 Sprachen: „Hochgefährlicher Weg. Durchgang verboten.“ Also nur in der Richtung von dort. Solche Schilder gibt es nicht weder vom Bivacco Orfalecchio, noch von der Casletto-Brücke zum zweiten Abschnitt der Route. Nach den Installationen der Seilversicherungen im 2. Abschnitt könnte man meinen, dass diese Warnung auf den Schildern hinfällig wurde. Doch diese betraf lediglich den 2. Abschnitt zwischen Ponte di Valina und dem Bivacco Orfalecchio. Der 1. Abschnitt zwischen den Brücken Velina und Casletto ist dagegen immer noch kein gut gesicherter „Wanderweg“. Und nicht zu Unrecht mit den Warntafeln davor versehen.

Direkt unterhalb der Terrasse der Hütte folgt man einem unmarkierten Pfad in südliche Richtung (rechtherum vorm Wasserhahn) hinab in Richtung Bachschlucht. Dorthin gibt es wenige Steinmännchen. Knapp oberhalb des Höhenniveaus des Rio Valgrande wird eine glatte bucklige Felsplatte gequert. Dort trifft man auf erste Seilversicherung. Dann steigt der Pfad in südwestliche Richtung an und entfernt sich vom Rio Valgrande waldhangaufwärts. Hierbei benutzt man noch die Reste einer vor 100 Jahren angelegten Felsstein-Treppe. Dann quert man den Tobel des Riale Ancino an rechter Schluchtseite (565 m), der westlichste Punkt auf der Route im II. und I. Abschnitt. Auf gegenüberliegender Seite der felsigen Bachschlucht verlässt man diese seilgesichert über eine kurze senkrechte Eisenleiter. Danach folgt man dem Schluchtverlauf in östliche Richtung weiter. Dabei nähert man sich wieder hinab zum Fluss. U-förmige Trittbügel und ein Stahlseil helfen über nächste vermooste schräge Felsplatten-Querung. Dort gab / gibt (nicht mehr trockenen Fußes) es eine Flußüberquerung nach links zu einem ehemaligen Steig hinauf oberhalb östlicher Flußseite, der in den Landkarten noch registriert ist bis zur Einmündung in den Bergweg P09 oberhalb der Ponte di Velina. Weder während des Weges an der Stelle, noch bei den großen Felssteinen im Wasser (550 m) erkennt man kaum eine Überquerungsmöglichkeit des Rio Valgrande. Man erreicht danach südwärts einen weiteren Bachtobel. An rechter Seite der Schlucht flußabwärts benutzt man nächste Seilversicherung (Nr. 17) als Haltungshilfe unterhalb eines Felsausbruchs. Auf Höhe bleibend kommt man zum nächsten Tobel mit einer bachdurchflossenen Traverse (530 m), die seilversichert ist. Nach weiteren Seilpassagen bergauf und bergab passiert man die seilgesicherte Passage Nr. 26 im Buchenwald mit dem wasserführenden Bachtobel, welche ohne dem Seil heute kaum noch erkennbar wäre. Erst danach trifft man auf Reste alter Wegbefestigung, wo nächste Seilversicherung hinab führt zu einem kleinen Wasserfall im Tobel. Dessen Überquerung ist allerdings nicht ganz ohne. Man sieht wenigstens den Weiterweg auf gegenüberliegender Seite. Doch für dorthin ist Überblick, Überlegung und Versuch erforderlich bei den vorhandenen Felssteinen darin, um trockenen Fußes weiter zu laufen. Nun wandert man über eine alte Steintreppe hinauf, um danach zum nächsten Wasserfall des Val Foiera seilgesichert abzusteigen. Danach wurden für den inzwischen unwegsamen Aufstieg zum alten Schluchtensteig U-förmige Trittbügel und Seilversicherungen (Bohrpunkt Nr. 37) in den Fels montiert. Irgendwo (nicht sichtbar) kurz vor dem Steig zur Überquerung des Rio Bue trifft der unmarkierte frühere Steig damaliger Holzfäller und Älpler rechts hinab vom Corte Buè hierher. Der alte Übergang auf dem Holzsteg über den Bach ist inzwischen mit 2 Textilseilen zwischen 2 Bäumen gesperrt. Die Bachschlucht überquert man nun ca. 30 m tiefer den orangenen Markierungsspray-Punkten folgend, um danach wieder die 30 m aufzusteigen zum alten Weg. Nach einer weiteren Bachtobel-Querung des Val Camiasca sieht man durch den Wald endlich die Steinbogen-Brücke Ponte di Velina und trifft auf den Bergweg P09 (2¾ Std.). Bis dorthin beansprucht man 2 weitere Seilsicherungen. Und quert den Tobel des unteren Rio Buè. Bei der Einmündung stößt man auf den Bergweg von Veline & Baserga hinab zur Steinbogenbrücke. Hier steht ein Schild der Parkverwaltung in Laufrichtung Biwak mit dem viersprachigem Text “Vorsicht ! Hochgefährlicher Weg. Durchgang verboten“. Man läuft nicht zur Brücke hinunter, sondern schlägt rechts in den rot-weiß markierten Bergweg ein und wandert 3 min. unsteil im Buchenwald bergauf in östliche Richtung, wo links ein unmarkierter Pfad abzweigt. Hier steht ebenfalls das viersprachige Schild der Parkverwaltung. Auf dem Pfad kommt man zu einer alten Steintreppe, welche man hinabsteigt. An rechter Felsseite ist eine Kette angebracht. Kurz danach hat man einen Ausblick aus dem Wald zur gegenüberliegenden Schluchtseite mit den Alpen Veline und Baserga und zur Bergkette südlich der Cima Sasso. Nach einer mit Ketten gesicherten Felsenquerung stößt man auf einen wackeligen Steg aus 2 Baumstämmen, wo ebenfalls eine Haltekette an rechter Felswand montiert ist. Über mit Ketten gesicherte Steinstufen hinab dreht sich die Pfadrichtung nach Südosten zur Bachschlucht des Valle di Basseno hin. Hier führt eine verrostete Kette an einer schrägen Felswand hinunter. Die Wand wird von einem Bach überflossen, so dass es ständig beim Passieren nass ist. Kurz vor der Passage erinnert eine Gedenktafel an eine dort am 26.7.2001 abgestürzte 51-jährige Holländerin. Eine längere mit Ketten gesicherte Traverse folgt dem Schluchtverlauf in einem Linksbogen. Der Rio Valgrande wir hier breiter und strömt über ein Kiesbett. Im weiteren Verlauf gelangt man zu 3 an einer Felswand etwas luftig mit Rundholz gebaute Stege. Das Holz ist morsch und nass. Man benutzt dort vorhandene Ketten, um sich ggfs. selbst zu sichern (mit KS-Set) und muss aufpassen, nicht auf dem Holz auszurutschen. An der Felsswand sieht man auch noch alte Eisenösen eines früheren Seils. Einige Trittbohlen fehlen. Die ist die „neuralgische“ Stelle im I. Abschnitt der Route. Bricht einer von den 3 Stegen eines Tages weg, ist die Stelle unpassierbar, bzw. nur noch an der Kette hangelnd. Der nächste Tobel wird auf einer ca. 8 m langen Hängebrücke gequert (30 min.). Man läuft über schmale Gitterrost-Trittflächen. Man passiert einen Wasserfall, dann läuft man auf einem horizontalen Felsband, das rechts wieder mit Ketten gesichert ist. Auf gegenüberliegender Schluchtseite sieht man einen langen dünnen Wasserfall. Rechts an der Felswand sieht man eine kleine Marmortafel, die an einen am 24.8.1945 verunglückten 27-Jährigen erinnert. Kurz danach gibt es eine weitere verwitterte Gedenktafel von 1935. Anschließend läuft man auf dem Felsband eine Rechtskurve.Am linken Rand gibt es noch Reste eines ehemaligen Eisengeländers. Der horizontale Pfad führt zu einer wasserüberflossenen schrägen Felsschwelle, die man queren muss. Ein verbogenes Gitterrostblech und eine Kette helfen dabei. Inzwischen sieht man das Stauwehr. Nach 45 min. trifft man auf den Waalweg. Ab hier ist der Weiterweg problemlos und vorgegeben. Scharf links hinab endet der Weg beim Wehr. Auf dem Waalweg läuft man auf einem betonierten Deckel über einen Wasserkanal (Waal, oder Suone) südostwärts weiter. Schluchtseitig (links) gibt es stellenweise ein Eisengeländer. Vor einer Steintreppe an rechter Felsseite überklettert man das Gestänge eines Wasser-Schiebers. Vorbei an einer kleinen Gedenktafel von 1970 läuft man weiter auf dem Betondeckel des wasserdurchflossenen Kanals. Eine Absperrkette übersteigt man bei einem Gitterrost. Dann passiert man 1. Felstunnel, durch den der Wasserkanal fließt. Zwischen dessen linken Betonseite und linker Tunnelwand kann man hindurch laufen. Stirnlampe und Helm aufzusetzen sind dabei von Vorteil. Es folgen noch 4 weitere Kanal-Tunnel. Nach 35 min. erreicht man die Steinbogenbrücke Ponte Casletto (411 m) südlich unterhalb des Bergdorfes Cicogna). Kurz davor führt eine Steintreppe scharf rechts hoch in Richtung Capella Or Vergugn und übersteigt eine Absperrkette. Der Wasserkanal und Bergweg danaben führt unter der Steinbogenbrücke südlich der Bach-Schlucht durch und danach in linkem Bogen zu einem Haus und zum grünen Stahl-Viadukt. In diesem befindet sich ein weiterer Wasserkanal. Dessen Abdeckung fungiert auch als Fußgängerbrücke des Bergweges P00 zwischen Cicogna und Cossogno. An der Ponte Casletto verläßt man den Waal-Weg und läuft eine steile Steintreppe hinauf zur schmalen Teerstraße SP 90, wo es keinen Busverkehr gibt. Am oberen Ende der Treppe an der Straße steht Schild in 3 Sprachen: „Gefährlicher Fußweg“.
Entweder zu Fuß, per Autostop, oder mit einem zuvor dort deponierten Velo fährt man durch den Felstunnel in südliche Richtung. An rechter Straßenseite sieht man vor Bignugno wieder den Wasserkanal. Man fährt auf der SP 90 hinunter bis Rovegro (368 m) und auf der SP 62 ostwärts nach Santino (304 m). Nach einer Haarnadelkurve biegt man rechts ab auf die SP 61, Erst bergauf nach Bieno (370 m), dann hinab nach Fondotoce (206 m). Dort gabelt sich die Straße und man hält sich rechts. An linker Straßenseite sieht man das große Kreuz und die Gedenkstätte mit der Casa della Resistenza an die Widerstandsbewegung bis 1945 in der Region Ossola. Auf der SP 54 fährt man nordostwärts entlang des Ufers vom Lago di Mergozzo nach Mergozzo (200 m) und weiter über Candoglia und Albo nach Bettola zum Parkplatz (24 km, 1¼ Std. mit einem E-Mini).
Biwak-Ausrüstung, Proviant, Stirnlampe, Helm, Teleskopstöcke, ggfs. KS-Gurt, Velo-Depot an der Ponte Casletto
Letzte Änderung: 28.11.2021, 16:09Alle Versionen vergleichenAufrufe: 2225 mal angezeigt

Verhältnisse zu dieser Route

Aktuelle Verhältnisse in der Umgebung

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Kartenmaterial

Kartenmaterial
Kartenmaterial Ergänzend:

Geo4Map14: Val Grande, M: 1:25000; Wanderkarte Libreria Zanetti Nr. 54: Parco Nazionale Val Grande, M: 1:30000; Kompass 89: P.N. Alpe Veglia e Devero, Val Formazza, M: 1:50000; Kompass 97: Varallao, Verbania, Lago d’Orta, M: 1:50000

Lawinenrisiko-Indikator (Prognose)

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Bivacco Orfalecchio (624m)

Sentiero Rio Valgrande (Bivacco Orfalecchio - Ponte di Velina – Wehr – Waal - Ponte Casletto)


Wanderung

T 5

280 hm

5.0 h

Karte