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Routenbeschreibung
Ruden-Tschuggen (1250m)

Arbeitssteig Rudenwand

Schwierigkeit: (KS 4-, bzw. C+, französ. D).
Nach dem ersten Kletter- und Sicherungsseil hält man sich rechts (westwärts) zu einem Betonklotz hin, welcher als Stütze dort gegossen wurde, um einen Felsbrocken am Abrutschen zu hindern. Vorbei an einem am Boden liegendes Fangnetz, um dortiges Gestein zu halten, steigt man mehr rechts zum Graben hin (1140 m). Dabei beginnt ein Sicherungsseil und führt über ein schmales, plattes Felsband in westliche Richtung schräg hinunter. Auf Stiften mit löffelförmigem Ende sowie am Stahlseil kommt man hinab zum unteren Steinfangnetz im Graben. Dieser wird über eine schräge Felsplatte unterhalb des Netzes gequert zu einem bewaldeten Grasabsatz. Hier enden Seil und Trittspuren. Stets in der Nähe des Felsfußes an rechter Seite quert man westwärts einen Waldhang zu einem gelben überhängenden Felsblock, auf dem ein Steinmann-Rest zu erkennen ist. Um diesen links vorbei stößt man leicht linkshaltend uns sich von der Felswand entfernend auf nächstes 12 mm dickes feuerverzinktes Stahlseil. Dieses führt südwestwärts hinab in eine bewachsene Verschneidung, wo sich ein kleines engmaschiges Steinfangnetz befindet. Danach kommt man aus dem Wäldchen heraus zu einem länglichen Felsblock, in dem oben und an seiner Südseite viele lange dünne Eisenstifte stecken („Stachelschwein“). Zwischen diesem und der Felswand engen Spalt führt das Seil. Von hier schaut man senkrecht hinab auf den Stockalperturm von Gondo. Eine breite Betonstütze hält das „Stachelschwein“ in seiner Lage. Die Stütze klettert man hinab und läuft auf einem grasigen Felsband unsteil hinab, wobei sich die Laufrichtung dann um 180° wendet. Nun ostwärts über eine schräge platte zum nächsten Steinfangnetz weit oberhalb der Straßenbrücke von Ganggi. Von jetzt ab wird der Steig an vielen Stellen sehr luftig und ausgesetzt. Senkrecht oberhalb des Parkplatzes östlich der Zollstation führen die löffelförmigen Stifte hinunter zu einem kleinen, runden Felsabsatz. Dann auf grauer schräger Rampe westwärts hinunter zu einem Fang- und Haltenetz, welches über die senkrechte Felsenfläche gespannt ist. An einem schrägen Felsriss klettert man hinab oberhalb des Stahlgeflechts. Ein loser Felsblock wird dann überklettert, bevor man auf nächstes Grasband gelangt. Von hier quert man nach Westen über ein Felsband zu einer schrägen Rampe. Auf dieser weiter westwärts sehr exponiert hinunter mit Hilfe der Stifte zur bauchigen Wandkante. Von dort kurz über schräges Band westwärts zu einer 3 m langen Alu-Leiter. Diese endet an luftiger, blockförmiger Felswand. Diese quert man kurz westwärts und klettert anschließend an den Löffel-Stiften hinab. Danach dreht die Steig-Richtung wieder nach Osten. Ein länglicher, aus der Wand herausragender Felsblock wird unterquert. Danach klettert man hinab zu einem schrägen Felsband an unterer Wand. Auf diesem dann wieder westwärts in Richtung des Steinfangnetzes am Wandfuß und oberhalb der eingefassten breiten Wasserablaufrinne (900 m). Ca. 60 m vor dem Netz endet das Seil (1,5 Std.).
Rückweg:
Man quert einen bewaldeten Grashang entlang des Fangnetzes zu dessen westliches Ende an der Felswand hin, wo sich ein Durchschlupf befindet. Von dort 2 m hinab in die gemauerte Wasserrinne. Zwischen der Wasserrinne und einem unteren Drahtzaun oberhalb der Fernverkehrsstraße läuft man nun ostwärts über schräge, künstlich angelegte Gras-Terrassen hinab zur Nationalstraße 9 (E 62) bei der Straßenbrücke 200 m östlich von der Zollstation am östlichen Ortsende von Gondo (10 min.). Zuvor hat man eine Überwachungsstation mit Messlatte zur Messung des Wasserstandes in der gebauten Entwässerungsrinne passiert. Direkt am blauen Ortseingangsschild von Gondo mit Tempo-50-Verkehrszeichen endet der Drahtzaun, Die Wasserrinne endet am Torrente Diveria unter der Straßenbrücke. Man wechselt die Straßenseite und wandert auf dem Bürgersteig westwärts zur Zollstation von Gondo und zum Parkplatz in Gondo (10 min.).
KS-Set, Helm
Zufahrt:
Von Westen (Brigg) auf der Nationalstraße 9 über den Simplonpass (1472 m) durch die Gondoschlucht zur Pfarrgemeinde Gondo an der Grenze der Region Domodóssola (Italien). Alte deutsche Bezeichnung von Gondo war Ruden. Und ist aus dem germanischen Wort ruda entlehnt, was Erz bezeichnete. Wer von Osten (Domodossola) anreist fährt auf der SS 33 durch das Val Divedro zur Staatsgrenze und zum Bergdorf westlich von ihr. Am 14.10.2000 ereignete sich vormittags ein heftiger Murgang, welcher Wohnhäuser, den Dorfplatz und den westlichen Teil des Stockalperturms wegrissen. 13 Bewohner fanden dabei den Tod. Ursache waren tagelange intensive Regenfälle (600 Liter Wasser pro Quadratmeter innerhalb von 3,5 Tagen), welche an die südseitige Rudenwand prallten und an deren Wandfuß versickerten, bis der gesamte Hang ins Abrutschen kam. Mittels Hilfsspenden (12 Mio. CHF) und staatlicher Unterstützung wurde 2 Jahre später der Ort an der Stelle wieder aufgebaut. Neben dem Stockalperturm erinnert ein Gedenkstein und eine Glocke daran. Beim Stockalperturm und Wegweiser (855 m) oberhalb eines öffentlichen WC biegt man rechts ab Richtung Zwischbergen. Die schmale Straße führt westwärts in die Bachschlucht hinab. Nach der Brücke (P 838) über den Torrente Diveria befindet sich rechts ein hoch umzäunter Kinderspielpatz. Dort biegt man links ab und fährt an Garagen vorbei zum Parkplatz, wo sich eine Picknickbank befindet. Von dieser kann man über gesamte Südwand schauen. Die Gemeinde in dieser unwirtlichen Gegend lebt von den Wasserzinsen der Gesellschaft Energie Electrique du Simplon (EES) für deren Kraftwerksbetrieb. Außerdem ist Gondo die steuergünstigste Gemeinde im Wallis. Die Bewohnen können den Strom verbilligt beziehen und profitieren vom Grenzverkehr („Benzintourismus“ aus Italien). Während des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich hier der Schmuggel mit Tabak u.a., welcher anhielt bis in die 1960er Jahre. Heute liegt der Grenzort an der auch von LKW stark befahrenen E 62.
HINWEIS:
Der Arbeitssteig wurde nach der Erd-und Steinlawine im Oktober 2000 gebaut, um die Zustände in und über der Felswand zu kontrollieren, oder zu vermessen, und die oberen Steinfangnetze zu überprüfen. Das Kontrollpersonal klettert über diesen herauf und wieder herunter. Es handelt sich hierbei nicht um einen „Touristen-Klettersteig“. Der Zustieg wird darum von oben beschrieben, von der Stelle, wo zerfallender Schmuggler-Klettersteig endet.
Am und vom oberen Punkt der Rudenwand wird guter Orientierungssinn benötigt. Trittspuren sind auf der Farnwiese im Kiefernwald kaum noch erkennbar. Am Ende des alten Schmugglersteigs haben einige Bäume orangene Strichmarkierungen. Auf einem runden Felsblock steht geschrieben „Abseilstelle“ und man sieht einen Rechtspfeil. Diesen folgt man ostwärts zu einem beginnenden Graben, den man oberhalb eines Steinfangnetzes überquert. Dort links vom Graben hinab, der in südliche Richtung steil abfällt. Orangene Punkte, oder Striche sieht man nicht mehr. Stattdessen vereinzelte, schwache blaue Pfeile. Diesen in umgekehrter Richtung folgend zum oberen Klippenrand. Dort sieht man einige Felsblöcke mit Stahlseilen verankert, damit sie nicht hinunterrutschen. Links vom Graben trifft man dann auf ein Stahlseil, welches über obere schräge Felsstufe hinab führt. Weiter links haltend käme man zu einer Abseilstelle mit Abseilhöhe 35 m, darunter liegende Abseilstelle 50 m.
Letzte Änderung: 28.09.2019, 16:23Alle Versionen vergleichenAufrufe: 1776 mal angezeigt

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