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Haldensteiner Calanda

2806m

Gipfel
Haldensteiner Calanda
2806 m
CH - Graubünden
754564 | 196302
46:53:59:N | 9:28:2:E
46.8997 | 9.46722
Das von Südwest nach Nordost verlaufende Calandamassiv bildet mit einer Ausdehnung von etwa 20 Kilometern die östlichste Kette der Glarner Alpen. Es weist mit dem Felsberger und dem Haldensteiner Calanda nur zwei namhafte Gipfelpunkte auf und ist durch die Talfurche Taminatal - Kunkels deutlich von den umliegenden Gipfeln abgetrennt.
Der Haldensteiner Calanda bildet den markantesten Punkt im Nordteil des Massivs und weist mit 2805 Metern die höchste Höhe überhaupt auf. Am leicht erreichbaren Gipfel findet sich ein massives Holzkreuz.
Aufbau:
Der massige Gipfel weist drei Grate auf. Der leicht begehbare, mehrheitlich aus Schutt bestehende Südgrat fusst am Übergang Punkt 2411 direkt nördlich des Tüfels Chilchli, eines zerbröselnden Zacken aus Öhrlikalk.
Der Nordwestgrat senkt sich über Punkt 2758 hinunter in die Lattläuiplanggen. Der Nordostgrat zieht über mehrere Scharten und Erhebungen (Napoleon, Rossfallenspitz, Berger Calanda) hinweg zur Hochfläche Salaz. Ein markanter Sekundärgrat sinkt zudem vom Napoleon ostwärts ab zur Vazer Alp.
Die Nordwestflanke zum Taminatal hin ist steil, von Wänden durchsetzt und von Tobeln zerrissen.
Die Ostflanke zum Rheintal hin ist bis auf 2000 Meter Höhe bewaldet, darüber finden sich ausgedehnte Alpen. Die Flanke weist zum Gipfel hin einige Felsstufen auf.
Die über die Haldensteiner Schaftäli hochziehende Südwestflanke schliesslich besteht mehrheitlich aus Gras und Schutt.
Gestein:
Der Gipfel ist aus Malm- und Kreidekalken gebaut.
Normalweg:
Von der Vazer Alp über die Calandahütte des SAC und den Südgrat.

Erste dokumentierte Besteigung:
Einige Tage vor dem 26.6.1559 - Johannes Fabrizius Montanus (Johannes Schmid, Pfarrer an der Martinskirche in Chur), Belinus (Zacharias Beeli, Arzt), Pontisella (Johannes Pontisella, Leiter der Elementarschule), sowie einige andere, zur Aufnahme eines Pflanzenverzeichnisses.
Sie ist in den Briefen von Fabricius Montanus Joh. an Conrad Gessner, einem berühmten Zürcher Gelehrten, festgehalten und damit eine der frühesten dokumentierten Gipfelbesteigungen im gesamten Alpenraum.
Panorama:
Im Norden liegt das Rheintal offen vor einem, gefolgt vom Rätikon. Von Nordost bis Ost geht die Fernsicht bis in die Arlbergregion und die Stubaier Alpen. Die Silvretta und die Albulaalpen folgen von Ost bis Südost, anschliessend bis Süden die Berninaalpen und die Plattagruppe. Bis West dominieren dann die Adulaalpen, dahinter einige Viertausender der Walliser und Berner Alpen. Es folgen bis Nordwest die Glarner Alpen mit Tödi, Ringelspitz und Pizol, den Abschluss bilden gegen Norden hin die Appenzeller Alpen.
Namensgebung:
Die Bezeichnung Calanda ist seit frühester Zeit beurkundet, wurde aber bis etwa 1850 der regionalen Aussprache angepasst mehrheitlich Galanda geschrieben. Vereinzelt wurden bis dahin aber auch die Formen Galanden, Calanda, Galand oder Kalanda verwendet.
Im Taminatal war der Gipfel unter der Bezeichnung Vorderer Galanda bekannt. In älterer Literatur finden sich zudem die Namen Haldensteiner Horn sowie Weibersattel.
Die Dufourkarte von 1859 führte das Massiv als Calanda, den Gipfel als Weibersattel mit einer Höhe von 2808 m. Der Name Haldensteiner Calanda wird erstmals in der Siegfriedkarte von 1889 beigestellt. Erst in der LKS von 1961 wird die Bezeichnung Weibersattel fallengelassen, zugleich wird die Höhe neu mit 2805 m angegeben.
Die erste Ausgabe des SAC-Clubführers durch die Bündner Alpen von 1916 führt den Gipfel unter dem Namen Haldensteiner Calanda mit einer Höhe von 2808 m. Mit der 3. Ausgabe von 1958 wird die Höhe auf 2805,7 m angepasst.
Der Name Calanda wird vom lateinischen 'calare' (herablassen) hergeleitet und bezog sich ursprünglich wohl auf eine Haldensteiner oder Felsberger Alp.
Eigenständigkeit des Gipfels - Prominenz: 1449 m
Bezugsscharte: Kunkelspass (1357 m)
Prominence master: Vorderes Panärahorn (3056 m)
Damit zählt der Gipfel zu den Top 50 der Alpen.
Definition: Meter über dem tiefsten Punkt zur nächsthöheren Erhebung.
Eigenständigkeit des Gipfels - Dominanz: 6.5 km
Dominance master: Vorderes Panärahorn (3056 m)
Definition: Abstand zum nächstgelegenen, gleich hohen Punkt am Fuss oder Hang eines höheren Berges.
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